VALIE EXPORT neu entdecken in Linz und Wien
Die Ausstellung "VALIE EXPORT. Zeit und Gegenzeit" wird Freitag im Belvedere in Wien und am Samstag im Kunstmuseum Lentos in Linz eröffnet. Keine Retrospektive sondern eine Schau mit dem Fokus auf den vergangenen 20 Jahren soll es sein, sagte Kuratorin Angelika Nollert bei der Presseführung mit der in Linz geborenen Künstlerin und Lentos-Direktorin Stella Rollig am Donnerstag in Oberösterreich.
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Über 40 Werke sind im Lentos zu sehen, Video, Installationen, Skulptur und Fotografie. Neueste Arbeiten und Dokumentationen von frühen Performances zeigen wie EXPORT, die „vier Jahrzehnte lang bahnbrechend gesellschaftlich wichtige Themen erschlossen hat“, so Rollig, mit ihren Mitteln neue Terrains erobert hat und noch erobert. Der Titel „Zeit und Gegenzeit“ spielt auf eine Videoskulptur an, die nicht zu sehen ist, findet sich aber auch in anderen Arbeiten wieder.
Etwa in „Split Video Mobile“ aus dem Jahr 1975. Darin setzt sich die Künstlerin mit Film und dem damals neuen Video auseinander. Beim Film ist das Motiv lokalisierbar, im Video „kann es sein, dass man das Bild nicht mehr findet“, sagte EXPORT.Der Schwerpunkt im Linzer Teil der Ausstellung liegt auf der Korrespondenz von Sprache, Aktion und Film.
Die Werke sind absichtlich nicht chronologisch gehängt, sondern Kuratorin und Künstlerin hoffen, dass die Besucher „neue Entdeckungen machen“, auch weil unbekanntere Arbeiten zu sehen sind. Neugier und sich Zeit nehmen für die einzelnen Werke und sich den Kontext bewusst zu machen, in dem sie geschaffen wurden, lohnt sich allemal. Die Pionierin der Medienkunst setzt sich mit vielen Dingen auseinander, Traum, Architektur, Bewegung und die Choreographie des Raumes sind einige davon. Das Wecken von Assoziationen sowie das Bild der Frau und ihre Identität ziehen sich wie rote Fäden durch das Werk der österreichischen Künstlerin. Die zweigeteilte Ausstellung in Wien und Linz würdigt ihr Werk zum heurigen 70. Geburtstag.