21.10.2003 17:17
'Keine Verherrlichung von Machwerken aus der
Nazi-Zeit'
SPÖ-Kärnten gegen öffentliche Ausstellung
von NS-Fresken
Klagenfurt - Die SPÖ-Kärnten spricht sich gegen eine öffentliche
Ausstellung jener aus der NS-Zeit stammenden Fresken von Switbert Lobisser aus,
die vor drei Jahren aus dem Plenarsaal des Landhauses in Klagenfurt entfernt und
in Graz restauriert worden sind. "Es darf nicht sein, dass die Nazi-Zeit
verherrlichende Machwerke öffentlich ausgestellt werden", stellte
Kultursprecherin Nicole Cernic am Dienstag
fest.
"Geldvernichtungsaktion"
Schon die Abnahme der
Fresken sei eine "reine Geldvernichtungsaktion" gewesen. Wenn sogar Lobissers
Tochter Burgi Breiter über den "Standard" habe ausrichten lassen, dass sie
dieses Vorhaben wörtlich "für einen Schwachsinn" halte, dann solle auch die
Kärntner FPÖ von einer Zur-Schau-Stellung dieser "Nazi-Machwerke" abgehen,
erklärte Cernic. Eine sinnvolle Aufarbeitung des NS-Terrors sei immer zu
begrüßen. Aber die Lobisser-Fresken würden "heim ins Reich gekehrte
Kärntnerinnen und Kärntner, die Arme zum Hitlergruß erhoben", zeigen und
"verherrlichen den Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland".
Die SPÖ
fordert von Landtagspräsident Jörg Freunschlag (F) die Offenlegung der
Gesamtkosten dieses Projektes. Cernic: "Kolportiert werden rund 76.000 Euro für
Abnahme und Restaurierung."
Der Landtagspräsident hatte gegenüber der APA
erklärt: "Wir sind jetzt auf der Suche nach einem repräsentativen Raum, wo sie
(die Fresken - Anm.) als zeitgeschichtliches Dokument ausgestellt werden
können." Eine Entscheidung solle in den nächsten Monaten fallen. (APA)