VN Mi, 21.11.2001

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Rettungsboote in der Remise

Malerei des Liechtensteiner Künstlers Arno Oehri in Bludenz

Bludenz (VN-ag) Die jüngsten weltpolitischen Ereignisse haben uns u. a. auch den Umgang mit Bildern vor Augen geführt. Einer, der sich schon längere Zeit mit der Ästhetik von Bildern, ihrem Abspeichern und Wieder-Abrufen beschäftigt, ist der Liechtensteiner Arno Oehri. "Lifeboats" nennt sich sein Exkurs in die Malerei, zu sehen in der Galerie allerArt in Bludenz.

Allen Installationen und den Videoarbeiten, für die Arno Oehris Name auch steht, zum Trotz: Die Aura des gemalten Bildes ist für den 1962 geborenen, in Ruggell lebenden Künstler nicht ersetzbar.

Malerischer geworden in den letzten Jahren ist andererseits aber auch das Skizzenhafte, das den Bildern den Charakter des Vorläufigen verleiht, noch stark präsent in der Kombination von Acrylfarben und Bleistift.

Die Arbeiten der Reihe "vas" bzw. "vessel" (der lateinische bzw. englische Ausdruck für Gefäß, aber auch Gefährt oder Schiff) gehen von konischen Trichter- und Kegelformen aus.

Biographische Hinweise

Der Ursprung dieser speziellen Gefäßformen liegt einerseits in der Interpretation des Künstlers von Dantes göttlicher Komödie, wo sich verjüngende Ringe in der Beschreibung des Paradieses oder der Hölle vorkommen.

Andererseits bezieht sich das Motiv auch auf die Biographie Oehris, auf das Unterwegssein - auf Reisen mit Frachtschiffen im Speziellen - und auf ein von der Annahme fortwährender Bewegung geprägtes Weltbild im Allgemeinen. Als schwebende Formen, die aus den Bildern hinausführen und sich beliebig in Höhe und Breite im Raum fortsetzen ließen, präsentieren sich auch die eigenwilligen "Lifeboats" (Rettungsboote), die wieder ein Verweis auf die Vita des Künstlers sind.

Arno Oehri (Foto: A. Grabher)




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