Museum Leopold im MuseumsQuartier ist nun öffentlich zugänglich
Privates Sammlerparadies als neuer Publikumsmagnet
Von Brigitte Borchhardt-Birbaumer
Ab dem 22. September ist im MuseumsQuartier nun auch der
weiße Block mit der Sammlung des Augenarztes Rudolf Leopold für das
Publikum bis auf Dienstage zugänglich. Von der Republik als Stiftung
angekauft, hat das Sammlerehepaar die Aufstellung selbst kuratiert - die
Auswahl von 600 Gemälden, rund 400 Grafiken und 300 kunstgewerblichen
Gegenständen wie Möbel, Metall-Kleinplastiken und Keramik aus einem
Bestand von 5.266 inventarisierten Objekten ist sicher nicht leicht
gewesen. Der Sammlungskatalog musste gar auf weniger als 300 reduziert
werden. Das Haus mit seinen oft bis zum Boden gezogenen Fenstern und
viel Oberlicht bringt die Exponate bestens zur Geltung: Es gibt genügend
Platz, mit Abstand zu betrachten, die Hängung der Grafiken ist vielleicht
noch etwas zu rapportartig, aber im Großen und Ganzen ist das Staunen
darüber, wie viel ein Ehepaar an Kunstwerken in etwas mehr als fünf
Jahrzehnten gesammelt hat, dominant. Natürlich liegt das Gewicht auf
Schiele und Gerstl, aber auch Kubin oder Meister des 19. Jahrhunderts sind
in einer Breite vorhanden, oder, wie im Fall von Romako, in einer
Qualität, die eben nur ein Liebhaber (oder: ein Besessener der Kunst)
erreichen kann. Abseits der offiziellen Kunstgeschichtsschreibung kann
hier ein Hauptwerk neben einem Salonmeister hängen - was sich ein
staatlicher Direktor kaum leisten kann. Der Mix von Volkskunst und
Kunstgewerbe mit den Gemälden ist quasi selbstverständlich. Das macht den
Charme, aber auch zuweilen die Schwächen dieses Museums aus. Doch Dr.
Leopold ist offen für Vorschläge und neue Ideen: Er wird die Gemälde
sicher noch umgruppieren, da er Festlegung als tödlich für seine Sammlung
empfindet. Wahrscheinlich wird er sich vom Geschmack des Publikums mehr
leiten lassen als von staatlichen Beratern und sicher einige zu breit
gehängte Meister der Zwischenkriegszeit in Zukunft gegen andere
austauschen. Außerdem will er in wechselnden Ausstellungen die
Gegenwartskunst einbeziehen - nicht nur die österreichische. Doch wen,
verrät er noch nicht. Das Museumskonzept ist dem der Österreichischen
Galerie nahe, weshalb sich die Republik sicher auf die Dauer überlegen
muss, wie sie zwei Sammlungen ähnlichen Charakters auf die Dauer
nebeneinander erhält. Ort und Qualität der Sammlung machen aber klar, dass
dies ein Publikumsmagnet - auch bei hohen Eintrittspreisen - sein wird.
Erschienen am: 24.09.2001 |
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Museum Leopold im MuseumsQuartier ist nun öffentlich zugänglich
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