Valentin Oman möchte gerne alle zweisprachigen Ortstafeln in Eisen gießen: "Im Interesse Kärntens!"
Eisenkappel / Železna Kapla - Kunst zwischen den Zeiten, archaisch und zeitgleich aktuell, das sind die Werke von Valentin Oman. Menschenfiguren auf langgezogenen Bildbahnen werden durch Omans Verfahren unverwechselbar: Das Zusammenspiel von Malerei, Grafik und haptischer Struktur ergibt eine Vielschichtigkeit, die für seine Werke charakteristisch ist.
Obwohl sich Oman mit den universellen Themen des Lebens beschäftigt, liegt dem Künstler anlässlich der Eröffnung seiner Ausstellung Spomeniki das Regionale am Herzen. Oman ist ein Rebell. Als ihn vor 13 Jahren Jörg Haider aufforderte, das Land zu verlassen, verlautbarte der Künstler ein Ausstellungsboykott für Kärnten. Jetzt, nach Haiders Tod, stelle er zu Hause wieder aus, da ihm die Präsenz seiner Kunst die Möglichkeit biete, Stellung zu beziehen.
Wie in seiner Kunst will der Künstler die Schichten der einseitig konstruierten Kärntner Wirklichkeit abtragen. Erniedrigend für die Volksgruppe und blamabel für die Kulturpolitik des Landes wertet Oman die kleinlichen Prozentrechnungen um die zweisprachigen Ortstafeln. Das Land solle sich doch endlich seiner Verantwortung stellen und nicht die wegassimilierte Volksgruppe in "faule Kompromisse" zwingen, bricht die widerständische Energie aus dem 75-jährigen Künstler.
Oman schlägt vor, alle zweisprachigen Ortsnamen in Eisen zu gießen und sie so als immerwährendes Kulturgut der Region zu verewigen. Dieser kulturelle Akt sei im Interesse Kärntens. In der aktuellen Ausstellung in der kleinen, aber feinen Galerie Vorspann / Galerija Vprega werden Omans Arbeiten aus vier Werkzyklen gezeigt. Neben frühen Artefakten sind auch die wenig bekannten fotografischen Arbeiten mit dem Werktitel Fossil zu sehen. (Sabina Zwitter, DER STANDARD - Printausgabe, 19. August 2011)
Galerie Vorspann / Galerija Vprega in Eisenkappel / Železna Kapla, bis 25. 8.
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eine frage: wie zeichnet sich ein rebell durch einen ausstellungsboykott aus? (oder ist oman damit der aufforderung haiders nicht akkurat nachgekommen, wenn er seine bilder im land nicht mehr gezeigt hat?); und warum bietet sich dem künstler erst jetzt (nach haiders tod) die möglichkeit stellung zu beziehen: wäre das früher durch die "präsenz der bilder" nicht umso wichtiger gewesen? (wiewohl es jetzt natürlich auch wichtig ist) aus sicht der kunst finde ich das nicht so besonders mutig (aber vielleicht hab ich einen anderen kunst- oder rebellen-begriff)
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