Biennale für zeitgenössische Kunst eröffnet
Im südspanischen Murcia ist am Samstag die Manifesta 8, die 8. Europäische Biennale für zeitgenössische Kunst, eröffnet worden. Über 110 Künstler aus 45 verschiedenen Ländern werden bis zum 9. Jänner 2011 ihre Arbeiten und Werke in Murcia und in der benachbarten Küstenstadt Cartagena ausstellen. Im Mittelpunkt der diesjährigen Manifesta steht der Dialog zwischen Europa und Nordafrika.
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Konzipiert wurde die Manifest-Biennale 1993 in Amsterdam als transeuropäische Ausstellung, um vor allem jungen Nachwuchskünstlern aus den kunstgeografischen Randzonen Europas eine Plattform zu geben. „Hier in Murcia und Cartagena jedoch gehen wir über unsere bisherigen Grenzen hinaus und suchen den Kontakt zu einem anderen Kontinent“, so Manifesta-Gründerin Hedwig Fijen. Ziel sei der künstlerische Austausch zwischen Europa und Nordafrika, um die kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Regionen zu zeigen. „Dabei geht die Manifesta auf wichtige Fragen für die Zukunft Europas ein“, erklärt die holländische Kunsthistorikerin weiter.
Es sind Fragen über die Festung Europa, Immigration, Identität und Kulturkampf, welche europäische wie afrikanische Künstler an 19 Ausstellungsorten wie Kulturzentren, Museen, aber auch in alten Kasernen, Mühlen, einem verlassenen Postamt und sogar in einem ehemaligen Gefängnis vor allem in Video-Installationen und medialen Performances nachgegangen sind. Auch zahlreiche österreichische Künstler wie Tanja Widmann, Nikolaus Schletterer, David Rych, Irene Lucas und Christoph Euler haben sich diesen Fragenstellungen gewidmet oder haben sich mit dem Thema „Dialog“ auseinandergesetzt.
Manifesta ist die weltweit einzige Kunst-Biennale, die nach dem Nomadenprinzip funktioniert und alle zwei Jahre in einem anderen europäischen Land stattfindet. Die Veranstalter erwarten in den kommenden 100 Ausstellungstagen in Murcia und Cartagena bis zu 80.000 Besucher.