Auch in der Kultur gilt: „Wir haben fertig!“
heinz bayer Salzburg (SN). Markus Grüner, künstlerischer Leiter der ARGEkultur Salzburg, ist ein bekennender Fußballfan. Dennoch, so elegant wie einst Sprachjongleur Giovanni Trapattoni, brachte es das ARGE-Mastermind Mittwoch bei einem Pressegespräch nicht annähernd auf den Punkt. Immerhin ist die ARGE fünf Jahre nach der Übersiedlung ins neue Haus an einem wesentlichen Punkt angelangt. Frei übersetzt in die Sprache Trapattonis hieße das: „Wir haben fertig!“
2187 Quadratmeter stehen in der ARGE für Kunst und Kultur zur Verfügung. Als erstes Haus im neu entstandenen Stadtviertel um den Uni-Park Nonntal ist die ARGE keine Baustelle mehr. Und einiges ist anders geworden. Zum Beispiel die Adresse. Sie lautet jetzt Ulrike-Gschwandtner-Straße 5 (früher Josef-Preis-Allee 16). Auch die Hausordnung hat sich geändert. Im programmatischen Sinn ist Frau Sandalette und Herrn Müsli nämlich der Zutritt verwehrt. Der Geist der 68er und die alternative Szene sind keine Vehikel mehr. Die Macher der ARGE sehen in ihrem Tun die Weiterentwicklung des Kulturbegriffs in eine Projektionsfläche für zeitgenössische Kunst und Kultur; als einen Ort, an dem gesellschaftliche Entwicklungen kritisch hinterfragt und experimentelle Formen gefördert werden – „ohne hermetisch und abgehoben zu sein“. Die Botschaft lautet, dass der raue Sichtbeton des Hauses keinen goldenen Käfig schafft. Wichtig ist vor allem bei der Entwicklung von Projekten ein starker Salzburg-Bezug. Geschäftsführerin Daniela Gmachl: „636.250 Besucher und Nutzer waren seit 2005 bei uns zu Gast. 1541 Veranstaltungen und 3257 Kurse fanden statt. Das Jahresbudget beträgt 1,3 Mill. Euro. 35 Prozent werden selbst erwirtschaftet.“ Das Kernteam besteht aus zwölf Personen. Und am Samstag wird gefeiert. Star der Hausparty ist die Popband Zoot Woman. www.argekultur.at