Im Westen viel Neues | |
Von Ingrid Adamer
|
Das Kunsthaus Bregenz wirkt im Inneren
völlig verändert. Säulen aus farbigem Plexiglas, Einbauten, die sich
miteinander und ineinander verschachteln und durch das Spiel mit
transparenten Farben Vermischungen und Kreuzungen ermöglichen, erweitern
das Blickfeld des Betrachters. Drei Geschoße bespielt Daniel Buren, eines
erinnert an ein Spiegelkabinett.
Buren hat, um die Wände zu verwandeln, eine reflektierende Fläche
verwendet. Die vier Betonwände eines Stockwerks sind mit Spiegeln bedeckt,
wodurch die Horizontalität besonders stark betont wird - es ist eine
spielerische Auseinandersetzung mit dem Kunsthaus und seiner
Architektur. Erforschung des Ortes Die Planung der Ausstellung und die damit verbundene Materialwahl
beginnt für Daniel Buren mit der Analyse des Ortes. Das von Peter Zumthor
erbaute Kunsthaus Bregenz mit seiner auffallenden Glasfassade und seiner
vertikalen Ausrichtung wirkt zunächst sehr schlicht, erweist sich aber bei
näherer Betrachtung als außerordentlich komplex.
Speziell die Art, wie das Tageslicht ins Innere der Ausstellungsräume
gelenkt wird, ist außergewöhnlich. Die Decken der drei Obergeschoße
bestehen aus quadratischen Tafeln aus mattem Glas. Diese Glastafeln hat
Daniel Buren zu Elementen der Ausstellung gemacht - die vorhandenen Decken
wurden so Suche nach Dialog Abgehängte Glastafeln vermitteln den Grundriss der ineinander
verschachtelten Einbauten. Die Decke wird zu einem Plan, der den Aufbau
der Ausstellung veranschaulicht. Eckhard Schneider will seine erste
Ausstellung als Direktor des Kunsthaus Bregenz als Statement verstanden
wissen, er sucht den respektvollen Dialog mit dem Haus. Die aufwendig gestaltete Installation wird wie die meisten von Daniel
Buren geschaffenen Kunstwerke mit dem Abbau der Ausstellung zerstört
werden. Was bleibt sind Fotografien und Kataloge. Der Künstler hat kein
Atelier, er arbeitet stets vor Ort - sein Lebensmittelpunkt ist dort, wo
er gerade arbeitet, sagt denn auch Buren von sich selbst. Tipp: Die Ausstellung Daniel Buren läuft ab 26.01. im Kunsthaus Bregenz und ist bis zum 18. März zu sehen. | ||||||