Lokal

Vom Reiz des Entdeckens

07.08.2007 | SN
Ferdinand Altnöder kann auf 300 Ausstellungen in seiner Altstadtgalerie zurückblicken und begeht das Jubiläum mit einer Sonderausstellung. MAGDALENA MIEDL

Magdalena Miedl Salzburg (SN). Dreiundzwanzig Jahre und 300 Ausstellungen lang gibt es die Galerie Ferdinand Altnöder im Herzen der Salzburger Altstadt. Anlässlich der Salzburger Festspiele und ihres eigenen Jubiläums zeigt die Galerie nun gewissermaßen ein A bis Z von Kunstwerken, für die sie steht, und damit einen repräsentativen Querschnitt durch die Österreichische Moderne: Von Christian Ludwig Attersee über Günter Brus, Bruno Gironcoli, die "Gugginger" Walla und Hauser, Alfred Hrdlicka, Hermann Nitsch, Oswald Oberhuber, Arnulf Rainer bis hin zu Erwin Wurm und Lois Weinberger und vielen anderen.

Schwerpunkt der Galerie ist österreichische Kunst nach 1950, auch immer wieder junge, unbekannte Kunst - und aktuelle Arbeiten jener Künstler, die die Galerie begleitet. Lois Weinberger ist einer von denen, die seit Jahren von Ferdinand Altnöder vertreten werden. Für Ingeborg Strobl war Altnöder zwanzig Jahre lang der einzige regelmäßige Aussteller in Österreich. Solche engen Verbindungen bestehen auch zu Künstlern wie Gerhard Rühm, Oswald Oberhuber und anderen.

Seine private Sammlung sei sehr klein, nur einige Werke, die ihn über Jahre begleiteten und die dann aber auch wieder verkauft werden könnten, erzählt Ferdinand Altnöder im SN-Gespräch. "Ich bin Jäger - ich sammle für meine Sammler", sagt er über sich selbst. Reizvoll seien das Entdecken und das Ausstellen besonderer Arbeiten, nicht das Besitzen.

Wie Ferdinand Altnöder mit den Arbeiten umgeht, macht die Qualität der Galerie und des Angebots aus: "Ich erwerbe grundsätzlich nichts, was ich nicht in meine eigene imaginäre Sammlung aufnehmen würde." In der aktuellen Ausstellung hängt etwa eine leuchtende Arbeit des Guggingers Johann Hauser, eine Buntstiftzeichnung, die lange bei den Altnöders daheim war - "Ich würde mich jetzt davon trennen, das tut aber ein bisschen weh."

Anders als die kürzlich in die Riedenburg übersiedelte Galerie Seywald möchte Ferdinand Altnöder die Lage mitten in der Altstadt und in der Fußgängerzone nicht missen. Der Großteil seiner Kunden sind keine Salzburger, sondern Besucher der Stadt, die durch die Fußgängerzone bummeln. "Wir suchen allerdings nach einem ebenerdigen Ausstellungsraum mit Schaufenster", um noch näher am Publikum zu sein. Die Festspielzeit bringe eine internationale Klientel in die Stadt, die durch ihr Interesse an Kunst einen wichtigen Teil der Kundschaft ausmache.

Parallel zur ersten Festspielwoche (bis 4. August) läuft auch die Kunst- und Antiquitätenmesse "Word Fine Art Fair" in der Residenz. "Es ist nicht so einfach, das große Geschäft zu machen", relativiert Ferdinand Altnöder die Hoffnung auf einen großen Erfolg während der Salzburger Festspiele. "Aber Konkurrenz belebt das Geschäft" , und je mehr hochwertige Kunst geboten sei, desto mehr einschlägig interessierte Menschen kämen in die Stadt. "Art Austria." Highlights der österreichischen Moderne, bis 15. September, täglich 11 bis 17 Uhr. Festspielöffnungszeiten: Mo.-Fr. 10 bis 13 Uhr, 14.30 bis 18 Uhr, Sa. 10 bis 13 Uhr.

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