VN-INTERVIEW: Sabine Benzer wurde zur Obfrau der IG Kultur Vorarlberg gewählt
"Sogar Kärnten ist uns voraus"
Rund 20 Kulturinitiativen in Vorarlberg vertrauen nun auf eine Fachfrau.
CHRISTA DIETRICH christa.dietrich@vn.vol.at, •72/501-225
VN: Wie sieht Ihr
Aufgabenbereich als Obfrau der IG Kultur, also der
Interessensgemeinschaft für Kulturinitiativen in Vorarlberg, aus? Sabine Benzer: Die Kommunikation nach außen sowie nach innen ist sicher das Wichtigste.
VN: Die IG formierte sich vor gut fünfzehn Jahren. Konnten effektive Erfolge verbucht werden?
Sabine Benzer: Wir
verstehen uns auch als Servicestelle. Wir beraten die
Kulturveranstalter etwa in Steuerfragen, die Ausländersteuer ist u. a.
ein Thema, bei dem große Unwissenheit herrscht. VN: Stehen Sie in Konfrontation zur Kulturpolitik in Vorarlberg? Herrscht hier jenes Gesprächsklima, das Sie sich wünschen?
Sabine Benzer: Mit
Landesstatthalter Bischof gab es immer eine Gesprächsbasis - trotz
verschiedener Meinungen. Ich hoffe, dass das beim Nachfolger auch der
Fall ist. VN: Die Schwerpunktthemen der nächsten Zeit sind . . .?
Sabine Benzer: . .
. unter anderem das Kulturförderungsgesetz. Dann die bereits laufenden
Themen, nämlich die Migranten und die Frauen in der Kulturarbeit. VN: Welche Forderungen haben Priorität?
Sabine Benzer: Die
mehrjährigen Förderungen der Kulturinitiativen durch das Land. Die gibt
es in anderen Bundesländern bereits. Sogar Kärnten ist uns voraus. Sie
ist wünschenswert, weil sie Planungssicherheit ermöglicht. VN: Gerade von dieser Forderung hört man schon länger. Wie lange wollen Sie noch zuwarten?
Sabine Benzer: Zuerst werden wir mit dem Land konkret das Gespräch suchen.
VN: Welche Punkte im Kulturförderungsgesetz sind Ihnen besonders wichtig?
Sabine Benzer: Die
Steiermark hat ein neues, in dem beispielsweise Punkte berücksichtigt
wurden, die wir schon länger fordern. Sie betreffen u. a.
Ansuchungsfristen und die konkrete Begründung einer
Förderungsablehnung.
ZUR PERSON
Kulturmanagerin
Sabine Benzer Geboren: 1965 in Dornbirn Ausbildung: Studium der
Kunstgeschichte in Wien, Lehrgang Kulturmanagement in Wien Laufbahn:
freie Projektarbeiten, Forschungsprojekt an der Akademie der
Wissenschaft, seit 1998 Geschäftsführerin im Theater am Saumarkt
Familie: Lebensgemeinschaft, zwei Kinder Wohnort: Feldkirch Frauen
sollen in der Kulturarbeit stärker in den Vordergrund treten - nicht
nur, wenn es sich um Kabarettistinnen handelt. (Foto: "Wibar")
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