VN-INTERVIEW: Landesstatthalter Hans-Peter Bischof zu aktuellen Kulturprojekten
Mit dem Museum im Zeitplan
Der Architektenwettbewerb für das Landesmuseum wird demnächst gestartet.
CHRISTA DIETRICH christa.dietrich@vn.vol.at, •72/501-225
VN: Herr Landesstatthalter, Sie waren erkrankt, wie geht es Ihnen?
LSth. Bischof: Mit
zusätzlichen Terminen muss ich noch aufpassen, aber Anfang November
übernehme ich wieder alle meine Aufgaben. VN: Es gab
während Ihrer mehrwöchigen Abwesenheit einige Vorfälle. Einer ist der
plötzliche Weggang von Landeskonservatoriumsdirektor Anselm Hartmann.
Was bedeutet das für Sie, wie werden Sie vorgehen? LSth. Bischof: Die Stelle muss umgehend ausgeschrieben und neu besetzt werden.
VN: Anselm Hartmann
hat persönliche Gründe für seinen Schritt genannt. Gibt es für Sie
Anhaltspunkte, die eine Überprüfung einer etwaigen Konfliktlage am
Landeskonservatorium notwendig machen? LSth. Bischof:
Nach meinem Wissensstand gab es ein Bündel von Belastungssituationen,
die Direktor Hartmann zu diesem Schritt bewogen haben. VN: Rein persönliche oder auch berufliche?
LSth. Bischof: Eine Kombination von beidem.
VN: Sind Sie dadurch veranlasst, am Institut Veränderungen vorzunehmen?
LSth. Bischof:
Nein, die Schritte müssen weiterhin in die eingeschlagene Richtung
gesetzt werden. Vielleicht sind wir in den letzten Jahren ein wenig zu
schnell gegangen. VN: Die Uhr für den Ausbau des Landesmuseums läuft. Wie sieht nun konkret der Zeitablauf aus?
LSth. Bischof: Wir
werden das Konzept in den nächsten Wochen durchgehen und können relativ
rasch in einen Architektenwettbewerb einsteigen. VN: Es fehlt aber noch der Regierungsbeschluss zu den Kosten.
LSth. Bischof: Das
heißt, der Gesellschafter. Die Aktivitäten im operativen Bereich werden
einerseits über die Geschäftsführung der Kulturhäuser
Betriebsgesellschaft gesteuert, vor allen Dingen aber über den
Lenkungsausschuss. VN: Eine Frage
zum Konzept: Inwieweit ist Ihnen die gute Präsenz der bildenden Kunst -
auch der Gegenwart - in einem Museum zur Landesgeschichte ein Anliegen?
LSth. Bischof: Die
bildende Kunst ist auf jeden Fall eingebunden. Wer etwas anderes
behauptet, hat keine Ahnung, von dem, was wir machen wollen. VN: Für 2007 wurde das Kulturbudget um über fünf Prozent erhöht. Wer profitiert davon?
LSth. Bischof: Wir
sind in der Lage, das operative Budget auch 2007 zur Verfügung zu
stellen. Dazu gibt es zusätzliche Schwerpunkte etwa zum
Angelika-Kauffmann-Jahraus Anlass des 200. Todestages der Malerin mit
Ausstellungen in Bregenz und Schwarzenberg. Das Kunsthaus ist zehn
Jahre alt. Die Ausstellung mit Herbert Albrecht, den wir im Bregenzer
Künstlerhaus in seinem Umfeld präsentieren wollen, ist mir sehr
wichtig. VN: Sollte jemand
mit der Erhöhung des Kunsthaus-Budgets Probleme haben, steht also fest,
dass man sie nur für das Jubiläum gewährt. LSth. Bischof: Ja, und zwar ohne anderswo Kürzungen vorzunehmen.
Nach
krankheitsbedingter Abwesenheit äußerte sich Landesstatthalter
Hans-Peter Bischof im "VN"- Gespräch erstmals über Kulturprojekte und
Vorfälle im Kulturbereich. (Foto: Markus Gmeiner)
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