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17.5.2002
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Trauer um Pramstaller
Er
hinterlässt ein einzigartiges êuvre
Dornbirn (VN-cf) Prof. Mag. Armin
Pramstaller, akademischer Grafiker und weit über Vorarlberg hinaus
geschätzter Künstler, ist am 6. Mai verstorben. Zahlreiche
kulturinteressierte Menschen trauern um den Verlust.
Es war nicht Beharrlichkeit, was Armin Pramstaller immer
wieder dazu trieb, in Kontakt mit der Natur zu treten, es war
Leidenschaft und Liebe. Die Faszination der Steine, diese "schaurig
schönen" Bilder haben ihn nicht mehr losgelassen. Entstanden ist ein
einzigartiges êuvre. Pramstaller schien gleichsam wie ein Poet in
Kontakt mit der Natur zu treten. Er beobachtete genau - und setzte
das Gesehene sofort um, zu eigenen Kompositionen, die jeweils eine
Momentaufnahme boten, in der Anordnung aber doch ein vollständig
abgeschlossenes Bild ergaben. So wurde ein einzelner Stein dann auch
zur Landschaft oder ein ganzes Massiv zum Stein.
Freilegen der Dinge
Nach eher malerischem Beginn ist Pramstaller nach und
nach zum Schürfer geworden, der beim Freilegen der Dinge das Schöne
wie das Bedrohliche zeigt, ohne es zu überhöhen.
"Meine Arbeiten werden bunt, indem ich viele Strichmanöver
mache", meinte er in einem Interview mit den "VN" im Jahr 1999.
Neben dem Steinbruch thematisierte er auch Riedwiesen und Bäume.
"Ich habe eine große Sehnsucht, das zu behandeln." Pramstaller war
kein Mann wortreicher Erklärungen, Radierer waren immer schon nicht
nur große Denker, sondern sind auch ausgezeichnete Handwerker. Eine
Serie ist mit "Sisyphus" betitelt. Pramstallers Kommentar damals:
"So ein Stein ist schließlich auch sauschwer."
Die Kulturschaffenden Österreichs und Vorarlbergs haben
Pramstaller als weichen und angenehmen Menschen in Erinnerung. "Er
hat sich nie in den Vordergrund gedrängt, sondern arbeitete lieber
im stillen Kämmerlein", so Hans Dünser vom Kunstraum Dornbirn.
(Pramstaller stellte dort anlässlich seines 60. Geburtstags seine
Werke aus.) Die Anerkennung im eigenen Land blieb - wie so oft -
beschränkt (obwohl er andererseits über Jahre hinweg als Haus- und
Hofkünstler Dornbirns gehandhabt wurde).
Galeristen und Künstler in und auch außerhalb Österreichs
schätzten Pramstaller und hielten den Kontakt zu ihm stehts
aufrecht.
Zur Person
Armin
Pramstaller
Geboren: 1938 in Dornbirn
1959-1965: Studium an der Akademie der bildenden
Künste in Wien bei den Professoren Martin und Melcher
ab 1966: zahlreiche Einzelausstellungen und
Ausstellungsbeteiligungen in Österreich, der Schweiz, Deutschland,
USA, Frankreich, Spanien etc.
Zahlreiche Preise; Werke in öffentlichen Sammlungen
Armin Pramstaller beim Radieren. (Foto: Gerha) |
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