Installationen am See

07. Juli 2010, 18:43

Fabrizio Plessi holt Boote ins Stift Ossiach

Ossiach - Natürlich habe er Angst gehabt vor dem Feuer der Hölle. "Deshalb bin ich als Kind auch immer brav beichten gegangen", erzählt Fabrizio Plessi.

Nun stellt der Italiener mit Hang zum Monumentalwerk im Benedictussaal des Stiftes Beichtstühle auf den Kopf, die überlebensgroße, eiserne Konstruktion dreht sich um die eigene Achse. Aus den Fensterchen, dort also, wo üblicherweise der Pfarrer auf die armen Sünder blickt, lodert ewiges Feuer. Nicht in echt, selbstverständlich, sondern elektronisch und von Knistern untermalt.

"Movimenti Catodici Barocchi" nennt Plessi diese Videoinstallation aus den Jahren 1996/2002, ein Klassiker, der bereits durch zahlreiche Museen getourt ist.Neu im Repertoire ist die weiß-blau gestrichene, hölzerne Barke, die Kiel oben im Stiftfoyer gestrandet ist, aus dem Rumpf dringt Kunstlicht und Meeresrauschen.

"Llaüts" heißt diese Installation zu ebener Erd' und auch die Sammlung großformatiger Zeichnungen, die er im ersten Stock auf schmalen, hohen Eisentischen drapiert hat. Llaüts - so wie die mallorquinischen Fischerboote, die in Zeiten von Plastikkähnen und Jetskis für Plessi Mallorcas Vergangenheit symbolisieren.

Eröffnet wird "Plessis Traum", so der Titel der Ausstellung, am 7. Juli. (asch/ DER STANDARD, Printausgabe, 8.7.2010)

 

Bis 5. 9.

weitersagen:
drucken
Kommentar posten
Posten Sie als Erste(r) Ihre Meinung

Die Kommentare von User und Userinnen geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen (siehe ausführliche Forenregeln), zu entfernen. Der/Die Benutzer/in kann diesfalls keine Ansprüche stellen. Weiters behält sich die derStandard.at GmbH vor, Schadenersatzansprüche geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.