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vom 17.09.2007 - Seite 021

ATTERSEE: Neues von Baldinger

Gefilterte Nacktheit

Wer gerne digitale Fotos auf seinem Computer bearbeitet, kennt sicher das so genannte "Photoshop". Das ist ein Programm, mit dem man digitales Bildmaterial bearbeiten kann. Auch verfremden. Etwa mit einem Kunstfilter, einem Stilisierungsfilter oder einem Verzerrungsfilter, der im Unterkapitel "Glas" auch den Effekt "Riffelglas" anbietet. Solcherart bearbeitet der aus Linz stammende Künstler Peter Baldinger Aktfotografien und Bilder der Kunstgeschichte (etwa Ingres oder Velazquez), die er dann auf Leinwand projiziert und nachmalt.

Versehen mit einem Karton samt Guckloch, das vor die Gemälde gehängt wird, bezeichnet er die so präsentierten Werke als "nude diffusions", als "Spiel mit Voyeurismus, Anonymität und Respekt". In der Kunsthalle Attersee in Attersee zeigt er noch bis zum Wochenende einige seiner Werkgruppen unter dem Titel "Peep". Eine zeitgenössische Art von "Malen nach Zahlen" mit satirischem Hintergrund. (gunn)

Durchs Guckloch: Voyeurs-Satire Foto: gunn


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