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vom 25.11.2005 - Seite Ars
Neues im Museum der Zukunft

In der Donau tauchen, digitale Lebensmittel schmecken und zur Verdauung virtuell Seil springen - das und noch eine Menge mehr ist im Museum der Zukunft möglich.

Jedes Jahr werden im Zuge des Festivals Ars Electronica im September zahlreiche neue Ausstellungsstücke ins Museum der Zukunft gebracht.

Eine der beliebtesten Installationen - der Flugsimulator "Humphrey II" - wurde um eine neue Innovation erweitert: Neben Flügen durch die Straßen von Linz kann nun auch in die Tiefen der Donau getaucht, die Strömung gespürt, Abenteuer erlebt und Schätze geborgen werden.

Das Robolab bietet vielfältige Annäherungen an das Thema Robotik. Ein pneumatisch angetriebener Roboterarm und ein kleiner humanoider Roboter verweisen auf aktuelle Entwicklungen. Nuvo, der erste humanoide Roboter für den Hausgebrauch, demonstriert seine Fähigkeiten. Steuern lässt er sich ganz einfach mittels Stimmerkennung, Handy oder Fernbedienung. Ein eigener Schwerpunkt ist den Arbeiten von Kindern und Jugendlichen gewidmet: Die besten Projekte, die in den vergangenen Jahren bei Österreichs größtem Jugendcomputerwettbewerb "u19 freestyle computing" eingereicht wurden, werden auf einem Stockwerk präsentiert. Dieser Wettbewerb findet seit 1998 im Rahmen des Prix Ars Electronica statt.

Im 1. Untergeschoß erwartet die Besucher der Einstieg in virtuelle Welten mit neuen fantastischen Reisen im CAVE und in einem neuen Ausstellungsraum: dem "Millionenzimmer" in 3D. Durch den Einsatz modernster Technologien ist es dem Ars Electronica Futurelab gelungen, den auf Grund seiner kostbaren Ausstattung "Millionenzimmer" genannten Raum im Schloss Schönbrunn zu visualisieren. So lässt sich ein Stück Geschichte nachvollziehen. Faszinierend ist es, die wertvollen indischen Miniaturarbeiten überlebensgroß aus nächster Nähe zu betrachten.

"Wikimap" hält einen Plan der Stadt Linz bereit, der allerdings nicht nur aus Straßen und Gebäuden wie eine herkömmliche Straßenkarte besteht. Hier kann jeder seine ganz persönlichen Eindrücke hinterlassen: Texte, Fotos, Klänge - und schon entsteht ein Tagebuch der Stadt.

Nach einer spannenden Reise durch digitale Welten können sich die AEC-Besucher im SKY Media Loft in gemütlicher Atmosphäre stärken und den herrlichen Ausblick auf die Donau genießen.

Info: www.aec.at

Ein eigener Raum ist der dreidimensionalen Darstellung des so genannten "Millionenzimmers" in Schloss Schönbrunn gewidmet. (AEC)

Dreidimensionale Erlebniswelten

Real oder doch nicht real? Forschung und Industrie nutzen die Möglichkeit der virtuellen Realität. Im Ars Electronica Center bekommt man einen Eindruck von den damit verbundenen Möglichkeiten.

Visualisierungen sind ein "heißes Thema", denn ihr Einsatzbereich wird immer größer. Ob Industrie, Forschung, bei der Ausbildung oder zur Unterhaltung - verschiedene Bereiche nutzen die Möglichkeit, die Wirklichkeit mit dem Computer nachzubauen. "Fehler und Risiko können schon vor der Verwirklichung realer Vorhaben reduziert oder sogar vermieden werden", zeigen sich Christopher Lindinger und Friedrich Kirschner, zwei Forscher des Ars Electronica Futurelab, überzeugt von der Bedeutung dieser Technologien. Das AEC präsentiert Erlebnisräume der Visualisierung. Neben neuen Programmen für den CAVE steht den Besuchern nun auch die sogenannte "V-Arena" zur Simulation beeindruckender dreidimensionaler Erlebniswelten offen: von der Rekonstruktion kulturellen Erbes bis hin zu zukunftsweisenden Simulationsmodellen. Die Sonderführung "Cyberwelten" liefert Hintergrundinformationen zu diesem Thema.


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