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Stil- und zeitlos |
"Er gehört zu den 'Grand Old Artists' wie Gerhard Richter, Donald Judd und Bruce Norman", so Kunstkritikerin Brigitte Huck. |
Das Wiener MAK widmet Richard
Artschwager, einem der einflussreichsten Künstler der Gegenwart, eine
große Retrospektive. Unter dem Titel "The Hydraulic Door Check" werden
über 50 Arbeiten aus rund 40 Jahren gezeigt: die für Artschwager
charakteristischen, möbel-ähnlichen Objekte aus Resopal, aber auch seine
"Blps" sowie die Kisten der 90er Jahre. Die Schau ist bis 16. Juni zu
sehen. Da sich alle diese Arbeiten herkömmlichen Kategorisierungen wie Pop
Art, Minimal Art, Konzept-Kunst und New Sculpture entziehen, wurde Richard
Artschwager unter Kunstkennern eher als Geheimtipp gehandelt.
Unterschätzter Künstler Artschwagers ironische Möbel-Objekte bestechen durch Eleganz. Eine
sonderbare Formgebung macht die potenziellen Gebrauchsgegenstände zu
Kunststücken. Die Kunstkritiker sind sich einig: Mit seinen bizarren
Beichtstühlen, schlanken Stehpulten oder ganz einfach: Pyramiden, ist
Richard Artschwager ein weit unterschätzter Künstler. Internationale Anerkennung
So meint etwa die Kunstkritikerin und freie Kuratorin Brigitte Huck:
"Artschwager ist ein Künstler, der völlig unterschätzt wurde. Vor allem
was die Gegenwartskunst und seine aktuellen Positionen unter den jüngeren
Künstlern betrifft." Zeitlose Kunst
Für Mittringer ist die Retrospektive eine einzigartige Gelegenheit, in
das Gedankengebäude von Richard Artschwager eindringen zu können. Denn in
den 40 Jahren ist ein Werk angewachsen, das vielgestaltiger nicht sein
könnte. Allein die Frage, ob es sich um Skulpturen oder um Bilder handelt,
ist angesichts der Arbeiten des Künstlers nur schwer zu beantworten. Denkstationen
Der amerikanische Künstler mit den altösterreichischen Wurzeln erklärt
dazu: "Ich habe einen existierenden Holztisch und Sessel als Holztisch und
Sessel bemalt. Das heißt, es war nicht schwarz-weiß. Das wurde zu einem
Bild von einem Tisch, da kann man auch ein Glas darauf stellen." Höhepunkt "Haltestelle" Nur scheinbar verwenden kann man einen Aufzug, der im Zentrum der
Ausstellung im MAK steht. Es handelt sich um einen Lift aus Resopal, der
durch akustische Simulation seine Funktionstüchtigkeit vortäuscht.
Höhepunkt der Schau ist das eigens für das MAK angefertigte Objekt
"Haltestelle": ein großdimensioniertes Sitzobjekt aus Panelplatten mit
Eichenfurnier, das eine Haltestelle als Ort des Denkens oder der Begegnung
beschreibt. Angriff auf Establisment Für den Galeristen Georg Kargl, der für diese Schau sechs Arbeiten
Artschwagers zur Verfügung gestellt hat, steht der Künstler für eine
Umkehr des Skulptur-Begriffes. "Das Werk Artschwagers ist ein ziemlicher
Angriff auf das Establishment, auf die Gesellschaft, um mit unpretentiösen
Materialien eine Wirkung zu erzielen", meint Kargl.
Vorbildwirkung für Junge Bis in die Gegenwart hat Richard Artschwager in der jüngsten
Künstlergeneration große Vorbildwirkung. Heute wie damals sind diese
Kunstwerke von der Kunstkritik nicht leicht einzuordnen.
Tipp: Richard Artschwager: "The Hydraulic Door Check. Skulptur, Malerei, Zeichnung", MAK-Ausstellungshalle, 27. März bis 16.Juni, Informationen: 01/711 36-0 | ||||||||||||||||
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