Menschen und Kunstwerke gerettet
Feuer. Großbrand im Salzburger Schloss Arenberg: Stundenlang kämpften die Löschmannschaften um das historische Gebäude. Seminarteilnehmer, Personal und Kunst wurden vor dem Feuer gerettet.
Salzburg-Stadt (SN-reich, pab, resch, ham). Als die Berufsfeuerwehr mit einem Großaufgebot ihre Einsatzfahrzeuge vor dem Salzburger Schloss Arenberg abbremste, stand bereits eine graue Rauchsäule über den Dächern der Stadt – im Dach des Schlosses Arenberg am Äußeren Stein war ein Vollbrand ausgebrochen.
„Es war extrem schwierig. Wir sind von außen und von innen nicht gut zum Brandherd gekommen“, sagte Branddirektor Eduard Schnöll am Einsatzort. „Wo es geht, müssen wir das Dach jetzt aufreißen – der Dachstuhl dürfte auf kompletter Länge kaputt sein.“
Zu diesem Zeitpunkt war das Schloss bereits evakuiert, zwei Arbeiter wurden mit leichter Rauchgasvergiftung ins Landeskrankenhaus gebracht. Während der Löscharbeiten kollabierte ein 18-jähriger Feuerwehrmann. Seminarteilnehmer und Hauspersonal versammelten sich im Schlosspark. Schloss Arenberg der Salzburg Stiftung der American Austrian Foundation dient seit fünf Jahren als Seminarzentrum.
Die Priorität der Löschmannschaften war nach der Evakuierung klar: Die Schäden an dem historischen Schloss aus dem 19. Jahrhundert zumindest in Grenzen zu halten. Die American Austrian Foundation hatte es 2001 erworben und um Millionen wieder zu einem Schmuckstück umgebaut.
Die Einsatzkräfte löschten mit rund 100 Mann, Dutzende Einsatzfahrzeuge wurden in die Arenbergstraße beordert, darunter auch die Freiwillige Feuerwehr Wals-Siezenheim. Dennoch war das Feuer über Stunden hinweg nicht unter Kontrolle zu bekommen: Unter der Dachabdeckung aus Kupfer bildeten sich immer wieder Glutnester, welche die Feuerwehr mit dem Löschwasser nicht erreichen konnte. So mussten stetig weitere Teile des Dachs abgedeckt werden. Dabei bekam das Feuer neuen Sauerstoff und loderte erst richtig auf.
Die extreme Rauchentwicklung hatte auch in der unmittelbaren Umgebung Folgen, insbesondere im Unfallkrankenhaus: Hubschrauber konnten nicht landen, ein Patient wurde ins Landeskrankenhaus umgeleitet. Die Operationssäle mussten gesperrt werden, Gesundheitsgefahr für die Patienten dürfte nicht bestanden haben. „Zum Glück sind keine Personen zu gröberem Schaden gekommen. Den Dachschaden wird man beheben können“, sagte Michael Wolfrum vom Management des Schlosses in einer ersten Reaktion. Das Schloss sei gut versichert. Der Schaden dürfte auf alle Fälle enorm sein. „Zum Glück fanden an diesem Nachmittag keine Seminare statt, die meisten Seminarteilnehmer waren auf einem Ausflug in der Stadt“, erzählt Wolfrum.
Die Aufregung war auch in der Nachbarschaft am Arenberg groß. Direkte Anrainer hatten Angst vor Funkenflug bei dem starken Wind.
Das Hauspersonal versuchte, so viele Kunstwerke wie möglich aus dem Haus zu retten. „Vor allem Skizzen und Zeichnungen von Wotruba“, sagte Wolfrum. Diese wurden nach Auskunft der Berufsfeuerwehr „in Sicherheit gebracht“.
Arenberg wurde 1861 wiederaufgebaut, nachdem das ehemalige Bürglsteingut bei einem Brand fast völlig zerstört wurde.