KOMMENTAR . . . und futsch
CHRISTA DIETRICH christa.dietrich@vn.vol.at, •72/501-225
Zum Ersten, zum
Zweiten . . . und futsch. Endgültig weg sind sie, die Klimt-Bilder aus
dem Wiener Belvedere. Österreich hat sich für sie in einen Rechtsstreit
eingelassen, den man auf allen Ebenen verloren hat. Juristisch - was
vorauszusehen war - und vor allem als Staat, dessen Vertreter vorgeben,
die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit doch offen betreiben zu
wollen. Es schmerzt,
erneut erfahren zu müssen, dass mit der Erbin des Besitzes von aus
Österreich vertriebenen Juden von offizieller Seite nicht einmal
entsprechend kommuniziert wurde. Und die Bilder?
US-Mäzen Ronald Lauder ist es zu verdanken, dass die "Goldene Adele"
immerhin in einem New Yorker Museum zu betrachten ist, wo die weiteren
Klimt-Bilder landen, ist noch unklar. Die Rekorderlöse belegen
jedenfalls, dass eine derartige Medienpräsenz enorm werbewirksam ist
und damit die Preise in die Höhe schnellen lassen. Nach den
Gesamtergebnissen der New Yorker Auktion darauf zu schließen, dass
Museen bzw. die öffentliche Hand nun grundsätzlich kaum noch mitbieten
kann, nachdem es enorm viele Privatleute gibt, die enorm viel Geld los
werden müssen, ist vielleicht verfrüht. Auf dem Kunstmarkt brechen
wieder gemächlichere Zeiten an. Hoffentlich nicht in Österreich, wo von allen, die weiterhin mit Kunstrückgabe zu tun haben, mehr Sensibilität zu erwarten ist.
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