Bregenz, Wien (VN-cd) "Meine Arbeit ist das Leben", sagt Teresa
Margolles. Das Material bezieht sie aus Leichenschauhäusern. Tod und
Totenkult stehen somit im Mittelpunkt. Im Mai kommt die mexikanische
Künstlerin nach Bregenz.
Sie realisiert die erste Ausstellung im nun umgebauten Magazin 4,
das Mitte Mai wieder eröffnet wird.
Nach Österreich geholt hat sie Gerald Matt, Leiter der Wiener
Kunsthalle, in der zur Zeit eine gemeinsam mit dem Bregenzer
Kulturamtsleiter
Wolfgang Fetz kuratierte Ausstellung läuft.
Zu arm für ein Begräbnis
Margolles thematisiert nicht nur die Nähe von Leben und Tod, ihre
Installationen haben auch sozialkritische Aspekte zum Inhalt. So
wird in Wien etwa ein Leichentuch gezeigt, in das Verstorbene
gehüllt waren, deren Angehörige nicht zur Identifizierung kamen,
weil sie sich ein Begräbnis gar nicht leisten könnten. Der
Betrachter nimmt die Umrisse der Körper sowie den Geruch der im
Seziersaal verwendeten Chemikalien wahr. Ein Geruch, der dazu
führte, dass das Tuch in Wien nun nur noch an wenigen Tagen zu sehen
ist und durch ein Video ersetzt werden musste. Margolles Absicht ist
auch die Irritation. So bestrich sie etwa eine Wand mit menschlichem
Fett, das Patienten in Schönheitskliniken abgesaugt wurde.
"Love"
Die große Sommerausstellung der Landeshauptstadt (mit Arbeiten im
Magazin 4, im Palais Thurn und Taxis und im öffentlichen Raum) steht
unter dem Titel "Love - Paradigmen der Liebe". So renommierte
Künstlerinnen und Künstler wie Sophie Calle, Patty Chang, Marcel
Odenbach oder der Vorarlberger Gerhard Klocker untersuchen die
Systeme des Zusammenseins, Kräfte, die unser tägliches Leben
beherrschen, die Art und Weise, wie mit Begehren, Liebe, Eifersucht
umgegangen wird, Vorstellungen, Erwartungen etc.