Ein innovatives, neues Format der SP-Kulturpolitik, fernab üblicher elitärer Expertenrunden. Unser mit allen Wassern gewaschenes Moderatorentrio Sabine Breitwieser, Dieter Bogner und Martin Fritz wird Sie bis Juni durch die Runden führen, heiße Debatten mit internationalen Stargästen leiten, die „Museumsfürsten“ aus ihren Elfenbeintürmen zerren und Ihnen nackte Tatsachen zur Diskussion stellen. Im Internet natürlich.
Unter www.museumsreform.at werden Sie – schon bald! – selbst mitreden können, wie Ihre Bundesmuseen in Zukunft aussehen sollen. Inhaltlich, strukturell, finanziell. Wir nehmen Sie mit Ihrer Meinung zur bildenden Kunst, zum Museumswesen endlich ernst. Soll Fäkalkunst, abstraktes Geschmiere, unverständliches Videozeugs gesammelt werden? Welches Dienstauto steht dem Direktor zu? Haben die Museen zu wenig Budget?
Nachhaltige
Sammlungsschwerpunkte, zukunftsweisende Ankäufe, wissenschaftliche
Publikationen, aufsehenerregende Ausstellungen – wir freuen uns auf
Ihre Postings. Alles ist möglich. Denn, so die Show-Produzentin und
Kunstministerin Schmied: „Für mich steht die aktive Teilhabe der
Bevölkerung an der ,Sammlung Österreich‘ noch vor den traditionellen
Aufgaben der Museen – sammeln, bewahren, erforschen, präsentieren.“
Nächste
Staffeln dieses Formats zur Popularisierung komplexer Bereiche wären
vorstellbar: Aktiv die Verteilung von Forschungsgeldern mitbestimmen.
Aktiv die Struktur des Bundesheeres verändern. Oder aktiv mitbestimmen,
ob eine derart komplizierte, jegliche Entscheidung verzögernde und
Verantwortung abschiebende sowie völlig visionslose Kulturpolitik
überhaupt noch jemand ernst nimmt. Das werden Sie dann, spätestens
2010, in der finalen Voting-Runde entscheiden.
almuth.spiegler@diepresse.com
("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.11.2007)