| WIEN: Bundesministerin Schmied verlängert Wilfried Seipels Vertrag nicht | ![](00078451-Dateien/dummy.gif) |
Die Ära eines Umstrittenen geht zu Ende |
Der Vertrag des Generaldirektors des Kunsthistorischen Museums (KHM),
Wilfried Seipel, wird über das Vertragsende am 31. Dezember 2008 hinaus
nicht mehr verlängert, teilte Kulturministerin Claudia Schmied (SP)
gestern mit. Knapp über 18 Jahre wird Seipel (63) an der Spitze des KHM
gestanden haben, wenn sein Vertrag ausläuft.
Eine Zeit, in die
u. a. die Ausgliederung des Museums und die Erweiterung seiner
Aufgabenbereiche fielen und damit das Museum verwaltungsmäßig auf ganz
neue Beine gestellt wurde. Eine Zeit aber auch, in der es immer wieder
Stoff für heftige Angriffe gab: den spektakulären Diebstahl der später
wiedergefundenen "Saliera" etwa, oder die gesalzene
Rechnungshof-Kritik. Mit Rücktrittsaufforderungen an Seipel wurde nicht
gespart. Doch Seipel konnte sich der Rückendeckung durch die damals
zuständige Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (VP) sicher sein. Mit
dem Regierungswechsel verlor er diese bedingungslose Absicherung.
Der
1944 geborene Sohn eines Wiener Apothekers studierte Klassische
Philologie, Alte Geschichte, Indogermanistik, Orientalistik, Ur- und
Frühgeschichte sowie Assyrologie. Ab 1985 war er Direktor des OÖ.
Landesmuseums, bis er 1990 nach Wien wechselte und dort mit
Großausstellungen wie "Gold der Pharaonen" (318.000 Besucher), "El
Greco" (373.000 Besucher), "Breughel" (367.000) oder "Kaiser Karl V."
(280.000) für regen Zustrom sorgte.
2000 erhielt er den Berufstitel "Professor" und 2001 das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kultur 1. Klasse.
vom 19.09.2007 | |
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