AUSSTELLUNGEN IN DER BODENSEEREGION
Bigott oder gar feministisch
Meersburg zeigt, wie heutige Künstler die Gottesmutter Maria sehen.
Meersburg (VN-hv)
Passend zum Thema "Spiritualität und Lebenslust" des Bodenseefestivals
organisierte die Kunsthistorikerin Andrea Dippel in der Galerie
Bodenseekreis am Schlossplatz in Meersburg eine Gruppenausstellung mit
zeitgenössischer Kunst zum Thema Maria. Seit jeher spielt
Maria in der sakralen Kunst eine dominante Rolle. Im Erdgeschoss hält
eine Serie von Fotografien von Barbara Zoch Michel wichtige
Mariendarstellungen in Kirchen und Klöstern des Bodenseeraums fest.
Künstler im Alter von 30 bis 65 Jahren aus der Bodenseeregion wie aus
dem Schwarzwald, dem Allgäu und München setzen sich mit ihrem
Marienbild auseinander. Es sind keine schönen, zur Meditation
anregenden Arbeiten, sondern fast immer Werke, die provozieren. Unbequem
Wenn Hubert
Kaltenmark aus Kressbronn seine "Madonnenstudie 3", eine Pietà, aus 224
schwarzen Briketts baut, mag das ungewöhnlich sein - originell ist es
nicht. Der Versuch, mit verschiedensten Medien und Techniken das noch
nie Dagewesene zu machen, das scheint das Bestreben dieser
Gruppenausstellung zu sein. Angenehm
herausragend sind die Collagen von Dietlinde Stengelin, die bewusst
feministische Kunst macht, sich lange schon religiösen Themen stellt
und zu unbequemen, aber überzeugenden Marienbildern kommt. Geöffnet in der Galerie Bodenseekreis in Meersburg bis 26. Juni, Di bis Sa, 13.30 bis 17 Uhr, So, 11 bis 17 Uhr
Unbequem, aber überzeugend: Marienbilder von Dietlinde Stengelin aus Langenargen. (Foto: Voith)
|