ESTHER STOCKER
Was sind das für
Gegenstände, die wir voraussetzen?
(Quine)
Dauer der
Ausstellung: 21. Jänner bis 19. März 2005
Öffnungszeiten: Di bis Fr 13 - 18
Uhr, Sa 11 - 15 Uhr
Eröffnung: Donnerstag, 20. Jänner , 19
Uhr
Auch am Donnerstag, den 20. Jänner, 18 Uhr: Esther Stocker, "I am afraid I must refuse", project wall der Kunsthalle Wien
Esther Stocker, Otto-Mauer-Preisträgerin 2004, zeigt eine eigens für den Galerieraum konzipierte Rauminstallation und drei neue Bilder.
Was sind das für Gegenstände, die wir
voraussetzen? Körper, mit Sicherheit. (...) Ein Körper ist ein physikalischer
Gegenstand besonderer Art, ein räumlich mehr oder minder kontinuierlicher und
recht klobiger Gegenstand, der von seiner Umgebung zumeist abrupt absticht und
im Laufe der Zeit durch die Kontinuierlichkeit seiner Orts-, Gestalt-, und
Farbveränderung individuiert wird. Dies sind vage Kriterien, vor allem in
Anbetracht der Molekulartheorie, welche lehrt, die Grenzen eines Festkörpers
seien unbestimmt, seine Kontinuität nur scheinbar und im Grunde eine Frage der
Gradeinteilung.
(aus: W.V.O. Quine - "Theorien und Dinge",
Suhrkamp, 1985, S. 19 - 25)
Die Arbeiten von Esther
Stocker sind meist rasterhaft aufgebaut, sie scheinen so etwas wie ein
Schachbrett zu bilden, auf denen die Künstlerin ihre unterschiedlichen Spielzüge
versucht. Ein erster kurzer Blick scheint zunächst alles klar zu machen:
geometrische Muster, in schwarz und weiß und vielleicht noch einigen
Zwischentönen gehalten. Die Klarheit schwindet jedoch schnell, wenn sich die oft
nur sehr minimalen Eingriffe ins Blickfeld schieben. Dann tun sich plötzlich
Alternativen auf, was vorher noch klar und deutlich schien, bekommt etwas
Fragiles und Flüchtiges, das Einfache wird nicht in etwas Komplexes verwandelt,
wir beginnen nur ganz grundsätzlich zu zweifeln, ob es dieses Einfache überhaupt
als solches gibt. Wenn ein einfaches Raster aus Rechtecken an einigen Stellen
Verschiebungen aufweist, so hat dieses Raster in Stockers Arbeiten einen Effekt,
der völlig gegen die Intuition zu laufen scheint: Es dient nicht mehr als ein
fixes Netz von Orientierungspunkten, sondern es scheint geradezu zu verhindern,
das wir die andere, durch die minimale Verschiebung entstandene Struktur
erfassen können. Die Künstlerin scheint die vorgebliche Robustheit geometrischer
Formen nur dazu zu benutzen, um die Bedingungen für die völlige Auflösung dieser
Robustheit zu schaffen. Es ist keine komplexe Welt, es sind die einfachsten
Strukturen, bei deren Anblick wir uns auf nichts mehr verlassen können und alles
in der Schwebe bleibt.
(aus: Martin Prinzhorn - "Der Schein der
Klarheit", Parnass Kunstmagazin, Heft 4/2004, S. 128 - 132)
Esther Stocker, geboren 1974 in
Schlanders, Italien. Akademie der Bildenden Künste, Wien (Prof. Eva Schlegel).
2002 Anton Faistauer Preis für Malerei des Landes Salzburg. Lebt und arbeitet in
Wien.
Einzelausstellungen: 2004 - Ar/ge Kunst Galerie
Museum, Bozen; Projektraum Galerie Martina Detterer, Frankfurt.
2003 - Galerie im Kunsthaus Mürz, Galerie im Trakl-Haus,
Salzburg.
Gruppenausstellungen: 2004 - "GEGEN-POSITION(EN).
Künstlerinnen in Österreich 1960-2000", Museum, Moderner Kunst, Stiftung Wörlen,
Passau. 2003 - "Einbildung - Das Wahrnehmen in der Kunst",
Kunsthaus Graz; "Favorites +", Galerie Fortlaan17, Gent; "Mimosen, Rosen,
Herbstzeitlosen", Kunsthalle Krems; 2002 - "Hier ist Dort 2",
Secession, Wien; "ChinA", Schweiz in Österreich, Kunstsammlung Volpinum, Wien;
"Collector´s Choice", Sammlung Ploil - eine Auswahl, Neue Galerie Graz;
"Variable Stücke. Strukturen/Referenzsysteme/Algorithmen", Galerie im
Taxispalais, Innsbruck.
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