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Hohe Ansprüche |
"Die aktuelle Ausgabe von "EIKON" gibt dem Jubiläum entsprechend
einen fotografischen Rückblick auf die letzten 10 Jahre." |
Keine konventionelle Foto-Zeitschrift,
sondern eine Kunstzeitschrift für Fotografie im Kontext bildender Kunst
und neuer Medien - das wollte die Zeitschrift EIKON von Beginn an sein.
Sie ist eine österreichische Foto-Zeitschrift, die aber dennoch über die
Landesgrenzen hinausblickt, eine Zeitschrift als Präsentations-Plattform
und Service für Künstler.
Dennoch erhebt "EIKON" den Anspruch auf hohes Niveau theoretischer und
interdisziplinärer Auseinandersetzung mit Fotografie und Medienkunst. Am
Mittwochabend feiert die Kunst-Zeitschrift - etwas verspätet, denn die
erste Ausgabe erschien im Dezember 1991 - ihr 10-jähriges Bestehen mit
einem Fest in der Bösendorfer Unterstützung für Fotokunst Bei der Gründung von "EIKON" ging es vor allem darum, das Medium
Fotografie bei der Etablierung in Wissenschaft und Gesellschaft zu
unterstützen. Denn die Fotografie sei noch zu Beginn der 90er Jahre völlig
unterschätzt worden: "Damals gab es erst die ersten Vorlesungen zum Medium
Fotografie. In dieser Zeit fanden die ersten interdisziplinären
Auseinandersetzungen und die Wahrnehmung der Fotografie durch die bildende
Kunst statt", erklärt "EIKON"-Gründer und mittlerweile Mitherausgeber Carl
Aigner. Zum richtigen Zeitpunkt
"EIKON" - das war die richtige Zeitschrift zum richtigen Zeitpunkt.
Denn bei ihrer Gründung waren längst die Zeichen des digitalen Zeitalters
sichtbar, das den Diskurs um Bildmedien und nicht zuletzt der Fotografie
neue Impulse gegeben hat. Die theoretische Reflexion dieser Veränderungen
und ihrer Auswirkungen auf gesellschaftliche Prozesse war stets ein
Antrieb für die Autoren von "EIKON". Theoretischer Ansatz Zum theoretischen Ansatz der Zeitschrift meint Carl Aigner: "Er war
stark semiotisch, semiologisch geprägt. Auf der anderen Seite würde ich
fast sagen anthropologisch. Bei der Fotografie schien stets klar zu sein,
was der Fall ist. Dass das aber überhaupt nicht so ist, dass zur
Wahrnehmung Bewusstsein hinzukommen muss, ja dass Fotografie selbst Welt
konstituiert, dass das Wahrnehmungsmaschinen zur Welt sind und dass sich
unser Bewusstsein im 20. Jahrhundert maßgeblich durch die Fotografie
gebildet hat, war damals unglaublich virulent." Veränderung durch Digital-Medien Die digitalen Bildmedien haben auch in der Fotografie einen
Paradigmenwechsel gebracht. Dieser lasse sich vor allem durch die
technischen Abläufe beschreiben: "War in den Anfangsjahren von EIKON der
theoretische Diskurs vorherrschend, so hat sich die Zeitschrift in den
letzten Jahren auch zusehends als Forum für Künstler etabliert, in dem
fotografische Arbeiten präsentiert werden", so Carl Aigner. Dabei hat "EIKON" auch wesentlich zum Werdegang einiger Fotografen
beigetragen. So etwa von Walter Niedermayr, dem kürzlich auch eine
Sondernummer gewidmet wurde. 150.000 Euro-Budget Mit rund 150.000 Euro (zwei Millionen Schilling) Budget, davon kommen
ca. 50 Prozent aus öffentlichen Mitteln, entstehen drei bis vier
EIKON-Ausgaben pro Jahr. Die Auflage beträgt 1.500 Stück, davon entfallen
rund 800 Exemplare für Abonnements. Sonder-Ausgaben Zusätzlich zu den regulären Ausgaben realisiert "EIKON" regelmäßig
Sonderdrucke. Zum Teil sind das Ausstellungs-Kataloge: also Projekte, bei
denen sich die Zeitschrift Partner sucht. Dieses Prinzip, das nicht nur
den Eigenmittelanteil im Budget erhöhen soll, möchte
"EIKON"-Chefredakteurin Andrea Domesle in Zukunft weiter forcieren: "Es
geht nur mit Kooperationen. Früher gab es gerade in der Kunst das
Einzelkämpfertum." Übersiedlung ins "Quartier 21" Im heurigen Sommer wird die "EIKON"-Redaktion von der Wiener
Gumpendorferstrasse in das "Quartier 21" im Museumsquartier übersiedeln.
Dieser Standort bringt nicht nur zusätzlichen Imagegewinn: "Wichtig sind
dort die Bürogemeinschaften. In diesem Umfeld begegnet man ständig
kreativen Menschen. Und daraus könnten sich noch mehr Projekte als bisher
ergeben", meint Aigner. | ||||||
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