Einen Kontrast, wie er schöner und stärker nicht sein kann, bringen Arbeiten von 21 Studierenden der Linzer Kunstuni in das Papiermachermuseum in Steyrermühl. Die Werke aus meist weißem Papier fügen sich grandios in die riesige Halle mit ausrangierten Maschinen.
Gut ausgeleuchtet nehmen die „Entfaltungen“ die Atmosphäre des Raumes auf und treiben sie weiter. Ein Gehirn aus Papier, ein buntes Kleid oder experimentelle Objekte sind einige der ausgestellten Arbeiten in Papier und Textil.
Ganz anders und doch gleich stark mit dem Ort verbunden ist die Ausstellung „Farbige Ideen“ von Michel Saloff-Coste im ALFA, dem Veranstaltungszentrum des Museums. Der Franzose hat seine Gouachen auf unterschiedliche Papiere, darunter auch handgeschöpftes aus Steyrermühl, gemalt, um zu zeigen, wie seine Malerei je nach Papier variiert. Dem oberösterreichischen Erzeugnis attestiert er hohe Qualität und eine gute Verbindung mit der Farbe. Seine Werke sind in drei Gruppen unterteilt: abstrakte Bilder, mit einer harmonisch ausgewogenen Formsprache, minimalistische Gouachen, die wie Zielscheiben anmuten, und Gesichter, die sehr spontan entstehen. Diese zieren auch die „Art wear“-T-Shirts des Künstlers.
Kuratorin Elisabeth Peyronnet, eine gebürtige Welserin, und Saloff-Coste stellen in einem charmanten Kurzfilm, den sie beim Aufbau seiner ersten Ausstellung in Österreich gedreht haben, die Werke vor. Am 29. Juli diskutieren die Pariser Kunsthändlerin und der Maler über „die Kunst des 3. Jahrtausends“. Saloff-Coste ist auch Buchautor, Unternehmensberater und vertritt die „Université Intégrale“, eine Philosophie, wonach eine Arbeit interdisziplinär wirkt, auf verschiedene Kulturen, Stile, Epochen und Ausdrucksweisen Bezug nimmt.
Info: Papiermachermuseum, ALFA Steyrermühl, „Entfaltungen“ bis 26. Sept., „Farbige Ideen“ bis 31. Aug.; Di.–So. 10–16 Uhr
„Hab genug Schutzengel mitgehabt“