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Bewusst unscharf |
Wenn Sie vor einem Bild von Thomas
Trauner stehen und das Gefühl haben, Sie sehen leicht
unscharf, dann brauchen Sie nicht zum Augenarzt zu gehen. Dem
Künstler dient die Unschärfe als
Stilmittel.
Trauner ist ein vielseitiger Typ.
Gelernter Lithograf mit einer starken künstlerischen Ader, die
er seiner Mutter zu verdanken hat, und ein musikalischer
Rebell, der seit den frühen 80er-Jahren eng mit der
Punkrock-Band "Frontal" verbunden ist.
Der 1964 in Wels
geborene und seit sieben Jahren in Scharnstein lebende
Künstler ist einer, der seine Augen nicht vor den Ereignissen
auf der Welt verschließt. Er beobachtet aktuelle Themen nicht
nur, er greift sie auf, verarbeitet sie auf seine Art, schafft
berührende und nachdenklich machende Bilder, die das Denken
des Betrachters durchaus in Gang bringen können.
Dass
er mit dem Mittel der Unschärfe arbeitet, war nicht immer so.
Das hat mit einem Ereignis im Jahr 1995 zu tun. Vor elf Jahren
wurden zahlreiche Werke von Trauner vernichtet, was eine Zäsur
darstellt. Der dadurch notwendig gewordene Neubeginn macht
sich in den Bildern sichtbar. Es entstehen viele, mehrheitlich
großformatige Ölbilder, die den heutigen Stil von Trauner
schon vorausahnen lassen: in die Tiefe gehende Themen, durch
programmatische Unschärfe klar sichtbar gemachte Manipulation,
wo Konkretes mühelos zu Abstraktem wird, ohne dabei jedoch den
Inhalt zu verlieren, schrieb Walter Luckenender über Thomas
Trauner.
Wie auch bei seiner aktuellen Ausstellung, die
am 2. Oktober in Wels beginnt, zu sehen sein wird, mag es
Trauner, Gegenstände, Szenen und Personen mit einer gewissen
Unschärfe darzustellen. Es hat manchmal den Anschein, als
würde man durch den Filter eines Milchglases blicken. Doch je
mehr man sich dem Objekt nähert, desto undeutlicher nehmen wir
es war. Und das ist es, was Trauner in seinen Werken auch
sagen will. Wir müssen an der Glaubwürdigkeit der Vermittlung
von Bildern und ihrem Wahrheitsgehalt zweifeln, wenn wir im
Fernsehstuhl sitzend mit Kriegen und Konflikten via
Nachrichten konfrontiert werden.
Tiefer zu blicken,
nicht an der Oberfläche und der vermeintlichen Deutlichkeit
hängen zu bleiben - das ist ein Credo von Trauners Arbeit.
Irgendwie ist das faszinierend.
Von 2. bis 27. Oktober
stellt Thomas Trauner seine Werke unter dem Titel "schärfende
unschärfe" in der Galerie NÖFA, Anzengruberstraße 6-10, in
Wels aus. Bei zwei Soirées am 6. und 13. Oktober ist der
Künstler jeweils von 14 bis 18 Uhr anwesend. Nähere
Informationen: http://www.thomastrauner.com/
vom 29.09.2006 |
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