Cuvée bedeutet: eine Mischung. Im vorliegenden Fall eine
Selektion aus vier Kunstbiennalen des vergangenen Jahres:
Prag, Istanbul, Vilnius und natürlich
Venedig.
Annähernd vierzig Objekte daraus sind derzeit
im Linzer O.K Centrum für Gegenwartskunst zu sehen. Sie
dokumentieren nicht allein den Jetzt-Stand von
zeitgenössischen künstlerischen Aussagen, sondern nehmen auch
Stellung zu politischen, sozialen und soziologischen
Gegegebenheiten. Unübersehbar ist dabei die Dominanz der
Medienkunst.
Einstiegsdroge
Die
OÖN werden bis Ausstellungsende wöchentlich ein Kunstwerk
daraus vorstellen. Als "Einstiegsdroge" eine Videoarbeit des
Kolumbianers Oscar Muñoz (* 1951), die er 2005 in Venedig
präsentierte. Muñoz zeigt eine Hand, die mit schnellen
Pinselstrichen ein Porträt zeichnet.
Kaum nähert sich
der Augenblick der Fertigstellung, verblassen die ersten
Konturen. Die Hand beginnt neuerlich mit der Zeichnung
...
Wie unser Leben
Wie das
technisch zustande kommt? Nun: Der Pinsel wird statt in Farbe
in Wasser getaucht und das Trägermaterial ist ein heißer
Stein, der die Wasserlinien verdampfen lässt.
Sisyphus
kommt dem Betrachter dabei in den Sinn. Und die
Vergänglichkeit. Und das Sinnlose im menschlichen Tun. Aber
auch der Wille, nicht locker zu lassen. Der Drang, Vergangenes
zu rekonstruieren. Auftauchen und Verschwinden ist schließlich
ein Faszinosum, das uns lebenslang beschäftigt: Erfahren,
Vergessen und Erinnerung.
Info: Bis 9. April; geöffnet
Di-Do 16-22, Fr 16-24, Sa/So 10-18 Uhr; Führung täglich: Di-Fr
19, Sa/So 15 Uhr. http://www.ok-centrum.at/
vom 02.03.2006 |