Salzburger Nachrichten am 28. Juni 2003 - Bereich: kultur
GALERIENBLICK

GALERIENBLICK

Academia, Salzburg

Als Hightech-Malerei könnte man die Bilder von Robert Schuster bezeichnen. Er ersetzt die Leinwand durch ein feinmaschiges, leicht transparentes Polyestergewebe, welches die Pigmente nicht aufsaugt, und verwendet Acrylfarbe, welche die Fasern einfärbt und die Maschen füllt. Pinsel verwendet er kaum; stattdessen alte Malerwalzen und selbst hergestellte Modeln.

Die Farbe bringt Schuster durch einen transparenten Auftrag fast körperlos auf, sie wird nur als leichter Schleier spürbar und wirkt entmaterialisiert. Asketisch reduziert, strahlen die sparsam in den monochromen Grund gestellten Formen eine konzentrierte Gelassenheit aus. Dagegen vibriert und flirrt es in den überquellenden Formaten wie ein Zugeständnis an den Horror Vacui. In der wuchernden Überfülle sind freie Flächen und Zonen der Beruhigung eliminiert. Dazwischen stehen seriell aufgebaute Strukturbilder. Sie folgen einer nachvollziehbaren Ordnung. Dieses Allover-Konzept funktioniert in den kleinen Bildern ebenso wie in den monumentalen Formaten und unterschiedlichen Proportionen (bis 22. Juli). -ter