Museum als magischer Ort: Innsbrucker Trickster
Wer oder was ist ein "Trickster"? Vorerst einmal Thema einer verblüffenden Ausstellung in der Modernen Galerie des Tiroler Landesmuseums, zugleich aber auch zwielichtige Schelmengestalt weltweiter Legenden. Der Trickster ist weder Mensch noch Tier, kennt keine Moral. Er tobt sich auch in den Eingeweiden der Kunst aus und irritiert die Menschheit zwischenzeitlich mit dubiosen Botschaften.Thomas Feuerstein jongliert bei der Personale "Trickster" auf verschiedenen Schienen. Der Kunstexzentriker nähert sich seinem Antihelden "Trickster" in multimedialer "konzeptueller Narration", recycelt Altbekanntes - und ist dabei selbst so etwas wie ein "Trickster". Feuerstein teilt seine furiose Schau in die Kapitel "Politiker", "Dämonen", "Parasiten". Die "Dämonen" operieren im Hintergrund digitaler Systeme, wie etwa sein "Mailer-Daimon". Dieses Ungetüm schockt den Eintretenden als grandios aufgebaute Netzinstallation, die bei Zugriff auf die Homepage der Tiroler Landesmuseen wild zu beben beginnt. Zu sehen und zu staunen gibt es in dieser Schau allerdings noch wesentlich mehr (bis 2. September). HELGA REICHART