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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
14. November 2006
19:30 MEZ
"Fäkalkünstler": Kritik an Strache-Satz über Nitsch
Kultursprecher der Grünen Wolfgang Zinggl: "Latent schwelender Kunsthass der FPÖ" - Kunststaatssekretär Morak: "Rüttelt an Grundfesten der Verfassung"

Wien - Kritik an den Aussagen von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache über Künstler übten am Dienstag Vertreter verschiedener Parteien. Strache hatte am Montag zur Finanzierung der von ihm geforderten Pensionserhöhung u.a. Kunstsubventionen für "Nitsch und andere Schütt- und Fäkalienkünstler" erwähnt. Für Kunststaatssekretär Franz Morak (V) "rüttelt Strache an den Grundfesten der Österreichischen Verfassung". Wolfgang Zinggl, Kultursprecher der Grünen, sieht "latent schwelenden Kunsthass der FPÖ".

"Die kunstfeindlichen Äußerungen des FPÖ-Obmanns Heinz-Christian Strache sind entschieden zurückzuweisen", sagte Morak. "Mit seinen inakzeptablen und zutiefst geschmacklosen Äußerungen, die nahtlos an die FPÖ der frühen 90er Jahre anknüpfen, stellt sich Strache gegen die Freiheit der Kunst". Weiters: "Dagegen gilt es entschieden aufzutreten".

Für Zinggl beweist Strache mit seiner Aussage nicht nur, "dass er keine Ahnung von Budgetpolitik hat, es zeigt vor allem die grausliche Basis freiheitlicher Politik, Aggression im Land zu schüren, wo immer sich Gelegenheit dazu bietet". In den letzten Jahren habe es einen parteiübergreifenden Konsens und ein Bekenntnis aller Parteien zur Kunstförderung und zur Freiheit der Kunst gegeben. "Ich erwarte mir ein klares Bekenntnis der FPÖ zu diesen beiden Gesetzen, da sich andernfalls die Arbeit im Kulturausschuss schwierig und anders als bisher gestalten wird", so Zinggl. (APA)


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