Wien (APA) - Die New Yorker Künstlerin
Martha Rosler ist am Mittwoch mit dem Oskar-Kokoschka-Preis
2006 ausgezeichnet worden. Mit 20.000 Euro Preisgeld ist der
Preis die höchstdotierte Auszeichnung für bildende Kunst in
Österreich. Bei der Verleihung im Ausstellungszentrum der
Universität für angewandte Kunst Wien hielt die
Kunsthistorikerin Gabriele Werner, die auch in der Jury
vertreten war, die Laudatio.
Die Jury unter dem
Vorsitz von Angewandten-Rektor Gerald Bast hatte mit ihrer
Entscheidung eine Künstlerin gewürdigt, die "seit Mitte der
sechziger Jahre konsequent und richtungsweisend an einer
Verbindung von künstlerischen und gesellschaftspolitischen
Fragestellungen arbeitet." Ihre von einem eingehenden
Interesse an kunsthistorischen, sozialen, architektonischen
und feministischen Themen gekennzeichneten Gestaltungen hätten
bis heute maßgeblichen Einfluss auf das Schaffen mehrerer
Generationen junger KünstlerInnen und Künstler. Werner setzte
sich in ihrer Laudatio u.a. exemplarisch mit Roslers Arbeit
"Bringing the war home" auseinander. "Es ist der Respekt vor
dieser kontinuierlichen und erfolgreichen Intervention in die
visuellen Kulturen auf dem Felde des Politischen, weshalb die
Jury aus vollster Überzeugung und mit Freuden Martha Rosler
zur diesjährigen Preisträgerin des Oskar-Kokoschka-Preises
wählte", so Werner. Martha Rosler wurde 1943 in Brooklyn, New
York, geboren. Das konzeptuelle Werk der Künstlerin, deren
Vater aus Österreich stammt, umfasst Videos, Installationen,
Foto- und Foto/Text-Arbeiten, Collagen sowie Performances, in
denen sie die Bedingungen unseres sozialen Miteinanders sowie
unserer von Massenmedien geprägten kulturellen Erfahrung
untersucht.
APA 16:12 1.03.2006 |