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Eine Holzinstallation von Peter Sandbichler von 2002.
Foto : Parigger


Foto : Parigger
 
Foto : Parigger

Auf der Achterbahn der Kunstgefühle

Wieder ein Stück erwachsener geworden ist die ART Innsbruck: Junges paart sich mit Klassischem, Kitsch verträgt sich mit großer Kunst.

Von E. SCHLOCKER

INNSBRUCK. 70 Aussteller sind bei der sechsten Auflage der Innsbrucker Kunstmesse vertreten. Sie hat sich von einer reinen Grafikmesse zu einer "normalen" Kunstmesse gewandelt, für Organisator Alois Larch "die einzig richtige, weil allein das wirtschaftliche Überleben der Messe sichernde Entscheidung".
Ein Gang durch die heurige ART vermittelt viele Höhen und so manche Tiefen. Für jeden Geschmack und in jeder Preisklasse ist etwas dabei, der erschwingliche Siebdruck einer lokalen Größe genauso wie ein Warhol-Blatt in derselben Technik, das ein Vielfaches kostet. Der wirkliche Grafikfeinspitz wird bei einem Vorarlberger Händler fündig, der das Beste vom Besten u.a. von Schiele, Nolde, Picasso, Leger, Chagall und Delaunay in seiner Koje zeigt.
Erfreulich ist auch, dass heuer eine Reihe renommierter Wiener Galerien dem Beispiel von Ursula Krinzinger gefolgt sind, bei der Innsbrucker ART auszustellen. Krinzinger selbst zeigt schwerpunktmäßig Tiroler Künstler, die sich international einen Namen gemacht haben, allen voran Martin Walde, der mit einem prächitgen, 1982 gemalten Großformat präsent ist.
Breiter Raum wird heuer der Sonderausstellung "Junge Kunst" eingeräumt, in der so manche erfrischende Neuentdeckung zu finden ist. Jeder Aussteller kann für diese Schau Künstler unter 35 nominieren. Hier wird der Risikofreudige fündig, der Freund des Jungen, des Experiments im Technischen wie im Sehen. Unvermittelt bricht diese Qualität allerdings ab, geht die Ausstellung "Junge Kunst" nahtlos in jenen Bereich der ART über, den man lieber vergessen möchte, um ebenso unvermittelt in der zweiten Sonderausstellung zu münden, die Gunter Damisch gewidmet ist. Die Innsbrucker Galerie Thoman — die einen Stock tiefer mit schönen Prachenskys, Rainers, Nitschs und Anzingers vertreten ist — zeigt hier einen Querschnitt durch Damischs Plastik und Arbeit auf Papier aus den letzten 20 Jahren.
2002-02-27 17:32:19

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