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vom 25.11.2005 - Seite Ars
Die "Wall of Fame" der Gewinner

Seit kurzem sind die jungen Gewinner des Nachwuchs-Computerwettbewerbs mit ihren Projekten im Ars Electronica Center auf der "Wall of Fame" zu bewundern.

"u19 - freestyle computing" ist Österreichs größter Jugendcomputerwettbewerb, der sich seit 1998 im Rahmen des internationalen Wettbewerbes Prix Ars Electronica als Schnittstelle zwischen dem kreativen Geist der Jugendlichen und unserer Zukunft etabliert. Seit der Prix-Gründung haben Tausende österreichische Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre teilgenommen.

Im Zentrum des ersten Stockwerks im AEC bieten interaktive Stationen erstmalig eine Plattform für die besten Arbeiten der Vergangenheit und die aktuellen Preisträgerprojekte 2005.

Bei den Einreichungen zu u19 sind der Fantasie keinerlei Grenzen gesetzt - echtes "freestyle computing" eben. Die Projekte reichen von Internet-Anwendungen, Webpages, Grafiken, Computer-Animationen und Sounds bis zu selbst programmierter Software und Hardware-Anwendungen. Teilnahmeberechtigt sind alle Kinder und Jugendlichen bis 19 Jahre und mit festem Wohnsitz in Österreich. Früh übt sich: Die jüngsten Teilnehmer sind vier Jahre!

Die Station "Console" steht ganz im Zeichen der Gewinner von "u19 - freestyle computing" 2005. Für jedes der 15 Projekte liegt eine Spielkarte bereit. Durch Auflegen und Drehen können mittels der Karten Visualisierungen von Daten, Videos und Animationen abgerufen werden. "The Wall of Fame", angelehnt an eine Halfpipe, setzt die Hauptakteure - die jungen Erfinder und Künstler - collageartig in Szene. Relaxen und mehr erfahren: Die "Best Of"-Infolounge lädt dazu ein, sich preisgekrönte Computer-Animationen aus dem umfangreichen Archiv von "u19 - freestyle computing" anzusehen. Auf Laptops können Webpages und Spiele ausprobiert werden und elektronische Sounds gibt es über MP3-Player zu hören.

EXPORT: Auch Taiwan hat Linz als Vorbild

u19 wird international

Der oberösterreichische Computerwettbewerb ist so erfolgreich, dass nun auch weitere Länder Wettbewerbe nach dem oberösterreichischen Vorbild starten.

Ungarn und Taiwan - weit voneinander entfernte Länder, die aber zumindest eines gemeinsam haben: einen Nachwuchswettbewerb nach Vorbild des "u19 freestyle computing".

Während dieser in Ungarn bereits seit einigen Jahren organisiert wird, hat man in Taiwan erst heuer so richtig Feuer gefangen. Daher gab es in der großen Ars Electronica-Ausstellung in Taichung auch eine große Abteilung zu "u19 freestyle computing". Doch das scheint erst der Anfang zu sein.

"Wir haben bereits mehrere Anfragen aus verschiedenen Ländern vorliegen, die ebenfalls Interesse an der Organisation eines solchen Wettbewerbs haben", sagen Iris Mayr und Gerlinde Pöschko vom Ars Electronica Center, die den Wettbewerb in Linz organisieren.

BEWERB: "u19 freestyle computing"

Kids und Kreativität

Jedes Jahr findet "u19 freestyle computing" für junge Menschen statt. 2005 nahmen 1115 junge Menschen an diesem Wettbewerb teil, bei dem der kreative Umgang mit dem Computer im Vordergrund steht.

Junge Menschen, die ihre Ideen realisieren und einer breiten Öffentlichkeit vorstellen, die in ihrem Können, ihrer Kreativität und ihrem Einfallsreichtum im Umgang mit den neuen Technologien und Medien gefördert werden - das ist die Idee des Prix Ars Electronica "u19 freestyle computing". Das Spektrum der möglichen Projekte ist breit.

Die Liste der Gewinner, Auszeichnungen und Anerkennungen ist bunt: Unter den Einreichern finden sich Gruppen von Schülern oder Freunden und einzelne Jugendliche, Volksschüler ebenso wie Maturanten. Und auch thematisch spiegelt sich das Kaleidoskop der modernen Technologie in der Auseinandersetzung der jungen Kreativen für den Wettbewerb: Computeranimation, Robotik, Webdesign, interaktive Spiele und viele andere Felder finden sich im Fokus ihres Interesses.

"u19 freestyle computing" soll motivieren. Daher gewinnen prinzipiell alle - jeder Teilnehmer erhält von der Fachjury ein Feedback auf seine Arbeit sowie kostenlose Festivalpässe für die Ars Electronica.

Darüber hinaus durfte sich 2005 der Gesamtsieger Markus Sucher über die mit 5.000 Euro dotierte Goldene Nica freuen. Unter den zwei Auszeichnungen im Jahr 2005, dotiert mit jeweils 2.200 Euro, waren fünf Schülerinnen der Musisch Kreativen Klassen (MKK) des BRG Linz Hamerling für ihr "MKK Jubliläumsfun". Zehn weitere Arbeiten wurden mit einer Anerkennung gewürdigt.

Das Alter wird von der Jury natürlich berücksichtigt. Die prämierten Arbeiten werden jedes Jahr bei der Ausstellung "CyberArts" vorgestellt und in den Katalog des Prix Ars Electronica aufgenommen.

Info: www.u19.at

Auszeichnung u19

Das "obscura"-Expertensystem von Andreas Reh (19) und David Liftinger überzeugte durch die algorithmische Lösung, auf der die Anwendung basiert. Die Applikation zeigt, dass eine intensive inhaltliche Auseinandersetzung zu einer praxisorientierten Lösung für Fotografen führt. Die Arbeit erhielt eine Auszeichnung beim Prix Ars Electronica 2005 - u19 freestyle computing.

"Bei dem Expertensystem ,obscura' handelt es sich um eine Diplomarbeit, die wir an der HTL Leonding statt der Projektwoche bei der Matura realisiert haben. Das Ziel ist die Unterstützung beim Fotografieren mit analogen Kameras bzw. die Ausarbeitung in der Dunkelkammer", sagen die beiden "obscura"-Macher.

Auszeichnung u19

Der virtuelle Schulalltag: Fünf Schülerinnen - Viktoria Buchberger, Ute Greiner, Hanna Gruber, Prisca Heim, Sara Wilnauer - der Musisch Kreativen Klassen (MKK) des Linzer Bundesrealgymnasiums Hamerling erhielten beim diesjährigen Prix Ars Electronica eine Auszeichnung für ihr Computerspiel "MKK Jubliläumsfun".

Das Spiel, im Stile eines "Point-and-Click Adventures" angelegt, zeigt den Schulalltag einer MMK-Klasse. Die Heldin des Spiels ist eine Schülerin, die nach bestandener Aufnahmeprüfung die ihr gestellten Aufgaben bewältigt.

Auszeichnung u19

David Haslinger (9) aus Linz ist Prix-Insidern bereits aus dem Vorjahr bekannt, als er für seinen Kurzfilm "Es war einmal ein Mann" ausgezeichnet wurde. Heuer konnte er abermals einen Gewinn für sich verbuchen: "Der Herr der Ringe - eine gescannte Geschichte" wurde mit einem Sachpreis belohnt. Die Handlung von J.R.R. Tolkiens Roman wurde mit gescannten Überraschungseier-Figuren nachgestellt und zu einer kurzen Animation verarbeitet.

Töne, Soundeffekte und Musik stellte David selbst her. Die Hintergrundbilder entstammen der Suchmaschine Google oder wurden in Zeitschriften gefunden.

Jungtalent David Haslinger Foto: privat


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