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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
12. November 2004
14:42 MEZ
Mario Mauroner Contemporary Art Vienna
1., Weihburggasse 26. Kontakt: Tel.: (01) 9042004
 
Neue Galerie in Wiens erstem Bezirk
"MAM" eröffnet mit Jan Fabre-Schau

Wien - Der Direktor der Salzburger "Galerie Academia", Mario Mauroner, eröffnet am Samstag eine neue Galerie in Wien-Innere Stadt. "MAM" stellt auf auf rund 600 Quadratmetern zeitgenössische Kunst aus und steigt gleich mit der Eröffnungsschau hoch ein. Der belgische Künstler Jan Fabre bespielt mit "Sanguis/Mantis" die Räumlichkeiten auf zwei Etagen. Neben den berühmten Arbeiten mit den bunten Juwelenkäfern sind auch zwei Zeichenzyklen aus den typischen, obsessiven Bic-blauen Zeichnungen ausgestellt. Die erste Wiener Einzelausstellung Fabres präsentiert auch die Welturaufführung seines neuen Films "Lancelot".

In den Räumen einer ehemaligen Buchauslieferung in der Weihburggasse hat Mauroner helle, hohe Ausstellungsräume auf zwei Etagen geschaffen, auf denen der seit 1972 in Salzburg präsente Galerist auch dem Wiener Publikum ein interessantes, internationales Programm bieten möchte, wie er auf der Presseführung heute, Freitag, erläuterte.

"Ich verstehe mich als Künstler, der jeweils das beste Medium für seine Arbeit wählt"

Zur Eröffnungsausstellung bringt "MAM" die erste Personale Jan Fabres in Wien. Bekannt ist der Künstler hier eher durch Aufführungen seiner Arbeiten im Tanz- und Theaterbereich u.a. bei den Wiener Festwochen und im Tanzquartier, wo Mitte Dezember wieder zwei von Fabre geschaffene Solos zu Gast sein werden. Seine Themen, wie etwa die Untersuchung zum Dualismus des physischen und zugleich psychischen Körpers, setzt der 1958 in Antwerpen geborene Künstler auf der Bühne, in Installationen, Skulpturen, Zeichnungen, Fotografien oder auch Filmen um. "Ich verstehe mich als Künstler, der jeweils das beste Medium für seine Arbeit wählt", so Fabre.

Die Ausstellung in der "MAM" schafft einen Überblick über die verschiedenen Medien, in denen Fabre sich bewegt. Im achtminütigen Film "Lancelot" etwa kämpft Fabre in der schweren Ritterrüstung als Lancelot gegen sich selbst. "Lancelot und ein Künstler haben viel gemeinsam. Beide kämpfen für die gute Sache, sind Krieger der Schönheit", so Fabre. Auch die bekannten Arbeiten mit den Bic-Kugelschreibern, mit denen Fabre großflächig Fotografien übermalt, sind vertreten. In schimmerndem Dunkelblau, in obsessiver Arbeit Strich für Strich aufgetragen, erinnern die Zeichnungen an die "Blaue Stunde" zwischen Tag und Nacht. (APA)


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