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Galerie Grita Insam. Auch wenn die von ihr
photographierten Räume fast immer leer sind, sucht Candida Höfer in
jeder Arbeit die soziale Strukturierung von Architektur sichtbar zu
machen. Darin hat sie es über die Jahre zu meisterlicher Souveränität
gebracht. Immer eindrucksvoll sind ihre Aufnahmen von Depots,
Bibliotheken, Museen, Lobbies oder Cafés, in der aktuellen Ausstellung
weisen viele einen Wien- oder Österreichbezug auf: Hofmobiliendepot,
Architekturzentrum, die Angewandte oder das Bregenzer KUB. Malerische
Qualität blitzt in Höfers amerikanischem Photographie-Zyklus "Schindler
House" auf: Die Arbeiten sind, wie ihre Motive, zweifelsohne von hoher
ästhetischer Qualität. Darin aber erscheinen sie für Höfer untypisch glatt
(I., Köllnerhofg. 6; bis 11. November). Georg Kargl. Eine der großen
Sehnsuchts- und Erinnerungsmetaphern ist das Wasser. Ausgehend von
Materialien, die sie während einer Donaureise auf dem Wasserweg sammelte,
erweiterte Ines Lombardi das romantische Potential dieses Motivs
subtil um einen historisch-ökonomischen Aspekt. In der Kombination
von Photos und Videokanälen wurde eine Unzahl an Einzelbildern zeichenhaft
zueinander in Beziehung gesetzt. Lombardis Aufmerksamkeit galt
Wasserbewegungen, Spiegelungen, Reflexionen, Lichtveränderungen als
Verweis auf das Zeitkontinuum, aber auch Ufern und Horizonten. Das
konkrete Wo?, Woher? Wohin? spielt keine Rolle. Vielmehr stellt Lombardi
mit diesem Werkblock Projektionsflächen zur Verfügung, in denen sich
individuelle wie kollektive Erfahrungen spiegeln lassen (IV.,
Schleifmühlg. 5; bis 9. November).
Galerie Mezzanin. Daß er mit Farben umgehen kann und auch
riesige Flächen gut bewältigen kann, hat der Schweizer Lori Hersberger
1999 an der Venedig-Biennale mit einer 680 Quadratmeter großen,
schwimmenden Teppichinstallation aufgezeigt. Seine neuesten Arbeiten -
viel Malerei, außerdem zwei Installationen - hinterlassen allerdings einen
schwachen Eindruck. Da finden sich auf Spiegeln oder Leinwand einige
magere, teils fluoreszierende Farbflecken, vielleicht noch ein paar dünne
Linien. Alles im Wohnzimmerformat. Daß diese Vorstellung nicht nur
dekorativ, sondern auch äußerst spekulativ ist, läßt sich leider nicht von
der Hand weisen (VII., Karl Schweighofer-Gasse 12; bis 23. November).
© Die Presse | Wien
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