| KUNST: Jascha in Rückblick & Gegenwart | ![](00078447-Dateien/dummy.gif) |
Weg vom Reaktionismus |
Aus einer riesigen Klomuschel stülpt sich eine Gummihaut. Ein Mensch
drängt dagegen, bringt die Haut zum Platzen. Solcherart fand im Jahr
1970 die "Geburtung" des Künstlers Johann Jascha statt. Aus der Haut
fuhr Jascha im Lauf der Jahre noch öfter. Wie er dies im konkret
aktionistischen Sinne tat, ist nun bis 14. Oktober im Erdgeschoß des
Linzer Nordico bestens nachzuvollziehen.
Eigenständige Position
Wie
im großen OÖN-Interview (14. 9.) bereits angekündigt, anhand vieler
fotografischer Dokumentationen und eines Objekt-Relikts, das bei seiner
Aktion "Akademische Kunstverhunzelung" entstand. Der in Mettmach
geborene 65-jährige Künstler ist ohne jeden Zweifel inspiriert von den
Wiener Aktionisten der 60er- und 70er-Jahre. Trotzdem ist Jascha als
eigenständige Position in der österreichischen Kunstgeschichte zu sehen.
Körperarbeit
Sein
Ansatz war weniger ein zerstörerischer, als vielmehr ein
kabarettistischer. Oft waren es kuriose Wortspiele über
sozio-kulturelle Phänomene, die Jascha umsetzte in pure Körperarbeit.
Und
dass diese Bewegtheit trotz bunter Ästhetik noch immer wirkt, zeigt bis
13. Februar 2008 Jaschas zweite Ausstellung neuer Zeichnungen im
Geschichtlichen Museum von St. Valentin. Ein Paradoxon wird dabei
sichtbar: dass Jascha nämlich erst nach seinen frühen Aktionen zum
echten "Aktionisten" geworden ist. Durch sein Heraustreten aus einer
bloßen "Re-Aktion" nämlich.
vom 19.09.2007 | |
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