Linz (APA) - Ein Konflikt um zwei
mögliche Restitutionsfälle im Linzer Kunstmuseum Lentos ist am Dienstag
bekannt geworden. Betroffen sind zwei Gemälde von Gustav Klimt und Emil
Nolde, berichtete "Der Standard". Der Wiener Rechtsanwalt Alfred Noll
fordert von der Stadt Linz die Rückgabe der Bilder an die Erben der
früheren Eigentümer. Bis jetzt ist sie nicht erfolgt.
Bei dem Konflikt geht es um ein Klimt-Bildnis von Ria Munk. Sie beging
1911 Selbstmord. Ihre Eltern, der Großindustrielle Alexander Munk und
seine Frau Aranka gaben Klimt insgesamt drei Aufträge, Bilder von der
geliebten Tochter zur Erinnerung an sie anzufertigen. Aranka Munk nahm
eines nach ihrer Scheidung 1913 mit nach Bad Aussee. Sie wurde 1941
nach Lodz deportiert, wo sie wenig später ums Leben kam. Ihren
Kunstbesitz erklärte das NS-Regime für verfallen. Das zweite betroffene
Bild "Maiwiese" von Emil Nolde stammt laut "Standard" aus der Sammlung
des Urologen Otto Siegfried Julius in Hamburg. Er floh mit Frau und
Tochter 1938 in die Schweiz. Seine Kunstsammlung ging bei der
Übersiedlung "verloren". Beide Bilder gelangten später in den Besitz
der Stadt Linz und damit in das nunmehrige Kunstmuseum Lentos. Die
Erben der beiden früheren Eigentümer haben den Wiener Rechtsanwalt
Alfred Noll beauftragt, die Rückgabe der Bilder zu verlangen. Noll
wandte sich daraufhin an den Linzer Bürgermeister Franz Dobusch. Für
Noll waren die Antworten der Stadt Linz bisher nicht befriedigend. Auf
APA-Anfrage stellte er fest, im Fall des Klimt- Bildes gebe es keinen
Grund, das Bild nicht zurückzugeben. Beim Nolde -Bild sei die Sache
komplizierter. Er verstehe aber nicht, dass die Stadt Linz dabei so
apodiktisch "Nein" sage. Noll gab auch zu bedenken, dass es Linz als
Europäische Kulturhauptstadt 2009 schlecht anstehen würde, die Fälle
unerledigt zu lassen. Von der Stadt Linz war am Dienstag keine Auskunft
zu bekommen.
APA 11:34 17.07.2007
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