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Allein 3.000 Zeichnungen des Kärntner Künstlers betroffen

Unwetter vernichtet Koligs Werk


300 Jahre Wiener Zeitung!Zu den Geschädigten der Hochwasserkatastrophe in Vorderberg im Gailtal zählt auch der Kärntner Künstler Cornelius Kolig, der am Sonntag das 61. Lebensjahr vollendet. "Ich habe praktisch mein ganzes zeichnerisches Lebenswerk verloren", sagte er am Dienstag im Gespräch. "3.000 Zeichnungen, die in Kürze in drei Bildbänden erscheinen sollten, wurden zerstört. Alles, was sich nicht im ersten Stock befand, ist im wahrsten Sinne des Wortes den Bach hinuntergegangen."
Kolig lebt in Vorderberg in seinem Elternhaus. "Der ruhige Bach ist in Sekundenschnelle zum reißenden Wildwasser geworden und hat auf einer Breite von 30 Metern eine 2,5 Meter hohe Mauer weggespült", schilderte er die dramatischen Augenblicke vom vergangenen Freitag. Die Folge: Die rund 120 Quadratmeter große Halle, in der Kunstwerke, TV-Geräte, Monitore usw. gelagert waren, wurde überflutet. Dann wälzten sich die Wasser- und Schlammmassen in Richtung Wohnhaus. "Gemeinsam mit meiner Frau Doris habe ich versucht, die Tür zu verbarrikadieren und abzudichten", sagte der Künstler. "Aber wir hatten keine Chance. Der Druck war so groß, dass die Tür regelrecht aufgesprengt wurde." Er und seine Frau seien in den ersten Stock geflüchtet. Kolig: "Wir sind um unser nacktes Leben gerannt." Über den ersten Stock sei man dann ins Freie und habe bei einem Nachbarn Zuflucht gefunden.
"Es sah aus wie nach einem Bombenangriff." Kolig steht vier Tage später noch immer unter dem Eindruck der Flutkatastrophe. Eineinhalb Meter hoch sei das Wasser im Erdgeschoss des Hauses gestanden. Einen halben Meter Schlamm und Geröll galt es zu entsorgen. Im Garten türmen sich die Dreckmassen bis zu einem Meter hoch. Den Schaden vermag der Künstler nicht zu beziffern. "Beim Hochwasser 1996 hatte meine Mutter 1 Mill. Schilling (72.670 Euro) an Wiederherstellungskosten zu bezahlen", sagte er. "Doch dieses Mal ist es ein Vielfaches." Er verweist darauf, dass eine DIN-A4-Zeichnung 1.250 Euro kostet. 3.000 wurden zerstört.
Mittlerweile ist Kolig daran gegangen, diese Zeichnungen aus dem Schlamm zu bergen. "Wir werden versuchen, sie zu reinigen", sagte er. Im Morast befinden sich auch rund 200 Festplatten, auf denen Zeichnungen und Texte gespeichert sind. "Vielleicht kann noch etwas rekonstruiert werden", dazu der Künstler. "Viel Hoffnung habe ich allerdings nicht."
Zerstört wurden auch weitere Bilder und Kunstwerke des auf Grund seiner umstrittenen Skulptur im Klagenfurter Landhaus vor einigen Jahren in die Schlagzeilen geratenen Künstlers sowie seines Großvaters Anton Kolig (dessen Fresken im Landhaus von den Nazis abgeschlagen worden waren). Zerstört ist auch Koligs "Paradies". Auf rund 6.000 Quadratmeter hat der einstige Schüler von Weiler und Boeckl ein Winkelwerk von Höfen, Türmen und Nischen errichtet, in dem die Natur mit der eigenwilligen Architektur und den unnachahmlichen Objekten Koligs ein Gesamtkunstwerk ergeben. Jetzt ist das Ganze ein Trümmerhaufen. Kolig beklagt aber auch den Verlust seines Katers "Cleo": "Er ist entweder in den Fluten ertrunken oder er wurde von der eingestürzten Mauer erschlagen."
Cornelius Kolig im Internet: http://www.kolig.at/ .

Erschienen am: 03.09.2003

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