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Ausstellung "L'Esprit Moderne" von Fernand Leger im Rupertinum

Salzburger Museum setzt mit französischem Avantgardisten die Serie der "Hochklassiker" fort.

Salzburg (APA) - Einen Überblick über das Lebenswerk des französischen Malers Fernand Leger will das Salzburger Museum der Moderne "Rupertinum" mit der Ausstellung "L'Esprit Moderne" bieten, die heute, Samstag, eröffnet wurde. Das Rupertinum setzt damit die Serie der "Hochklassiker" wie Schiele, Kokoschka, Picasso, Munch, Chagall, Miro, Klee oder Kubin fort, die im neuen Haus auf dem Mönchsberg in Zukunft noch anschaulicher präsentiert werden soll.

Ziel dieser Ausstellung sei es, so das Rupertinum in einer Aussendung, "am Beginn des 21. Jahrhunderts einen der großen Neuerer der Malerei zu präsentieren und die Aktualität seiner Auseinandersetzung mit der Modernität zu überdenken". Das Rupertinum hat mehr als 100 Leihgaben aus Museen, Galerien und aus Privatbesitz aus ganz Europa zusammengetragen, um das Wesentliche am Lebenswerk Legers - von den impressionistischen Anfängen bis zu den im amerikanischen Exil entstandenen Gemälden des 1955 gestorbenen Malers - möglichst lückenlos zeigen zu können. Es sei dies die erste umfassende Ausstellung dieses großen Franzosen in Österreich seit den 60er-Jahren, erläuterten die Kuratoren dieser Schau.

Der 1881 in der Normandie geborene Leger ist untrennbar mit der Avantgarde der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts verbunden. 1914 hat er das Prinzip des Kontrastes kreiert und theoretisch formuliert. Damit entfernte er sich von seinem ursprünglichen künstlerischen Weggefährten Picasso. Beeinflusst wurde Legers Arbeit von Kontakten zu den Bauhaus-Künstlern sowie zu den russischen Konstruktivisten. Früh begeisterte sich Leger für den Film und schuf "Le Ballet mecanique", ein Drehbuch ohne Film. Durch die filmische Technik des Objektives erreichte Leger eine bislang unerreichte Konzentration des Betrachters auf ein focusiertes Objekt. Darüber hinaus hat sich Leger nicht nur sehr früh mit Maschinen auseinander gesetzt. Auch in der künstlerischen Aufarbeitung der Alltagsästhetik war Leger führend.

2002-07-27 13:09:31