Rom (APA) - Ein Bild, das
angeblich von Gustav Klimt gemalt und von einem Kunstliebhaber zufällig
entdeckt wurde, hält Italien in Atem. Das Porträt einer jungen Frau mit
einem hellblauen Tuch um den Hals, das in einem Keller bei Mailand
gefunden wurde, weist laut Experten und dem Entdecker des Gemälde, Gino
Cassamagnaghi, verblüffende Ähnlichkeiten mit dem Klimt-Bild "Porträt
von Johanna Staude" auf.
Laut dem italienischen Experte Nello Balossino, der unter anderem das
Turiner Grabtuch überprüft hat, könnte das Gemälde eine erste Version
von Klimts "Porträt von Johanna Staude" sein, da der Maler öfters zwei
Varianten eines selben Themas entwarf. "Wenn man das Bild genau
betrachtet, merkt man wie die Farben, der Stil und die Striche jenen
anderer Klimt-Gemälde auf unglaubliche Weise ähneln", betonte
Cassamagnaghi im Gespräch mit der APA. Seiner Ansicht nach stammt das
Bild aus den Jahren zwischen 1916 und 1918. Der Pelzhändler
Cassamagnaghi hatte das geheimnisvolle Gemälde vor 20 Jahren von einem
Priester gekauft, der es mit anderen Bildern in dem Keller seiner
Kirche unweit von Mailand aufbewahrt hatte. Das Gemälde, das sich in
einem sehr schlechten Zustand befand, wurde vor ungefähr zehn Jahren
restauriert. Cassamagnaghi entdeckte dabei die unglaubliche Ähnlichkeit
des Gemäldes mit Klimts "Porträt von Johanna Staude". Noch unklar ist,
wie das Gemälde in einen Keller unweit von Mailand gelandet ist. "Klimt
hat sich in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg öfters in der Gegend um
Mailand aufgehalten. Er liebte Italien. Er war oft in Mailand, Ferrara
und Venedig, wo er sich mit Alma Mahler traf", berichtete
Cassamagnaghi. "Ich bin vollkommen überzeugt, dass das Gemälde echt
ist. Ich habe bereits der Leitung des Belvedere-Museums Dokumente
geschickt, die die Echtheit des Bildes bezeugen", betonte
Cassamagnaghi.
APA 14:03 17.07.2007
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