Fliesen als Kunstfläche
Lasergravur. Erwin Nekuda entwickelte ein Verfahren, um Bilder via Computer und Laser auf Granitfliesen zu bannen.
OTHMAR BEHR SALZBURG-STADT (SN). Warum sollen Fliesen nur einfärbig oder bemalt sein? Der 29-jährige Salzburger Erwin Nekuda entwickelte ein Verfahren, mit dem über Computer und Lasergravur eine Bildvorlage auf Fliese gebannt werden kann. Die Fliese selbst wird damit zur Kunstfläche.
„Es ist maschinelle Handwerkskunst“, sagt Nekuda, der sich mit seinem Studio in der Bachstraße in Salzburg-Gnigl selbstständig gemacht hat. „Das Verfahren wirkt einfacher, als es in Wirklichkeit ist. Ein halbes Jahr nach den ersten Versuchen bin ich nun so weit, dass ich diese Art der Lasergravur Kunden anbieten kann.“
Nekuda arbeitet eng mit dem Salzburger Künstler Gerald Herrmann, bekannt u. a. durch seine „artworks für red bull“, zusammen. Es ist auch ein Werk von Gerald Hermann mit Motiven aus Paris, das Erwin Nekudas erstem großen Projekt zugrunde liegt. Das in den Computer eingescannte Bild wird in eine Schwarz-Weiß-Vorlage verwandelt. Arbeiten in Farbe sind mit dieser Technik nicht möglich. Dann errechnet der Computer, wie viele Fliesen (Maximalgröße 1245 x 710 mm) für die vorgegebene Größe (in diesem Fall 5,4 Quadratmeter) nötig sind und „zerlegt“ das Bild in Abschnitte, die der Größe je einer Fliese entsprechen. Beim Gravurvorgang legt Nekuda Fliese für Fliese in die Laser-Schneidemaschine ein, das Motiv wird mit einer Rasterung Punkt für Punkt übertragen. Fliesen mit Gravur sind trittfest und für Räume wie für Außenflächen verwendbar. Sie eignen sich vor allem als Wandschmuck. Kosten: 500 Euro pro Quadratmeter.