VON IRENE JUDMAYER
Gesprächsfetzen dröhnen durch die geschlossene Tür im Welser
Medienkulturhaus. Satzfragmente. Gemurmel schwillt an, ebbt ab. Wüstes
Schimpfen lockt Sie, die Tür zu öffnen. Die Reaktion: atemlose Stille.
Das einzige, das jetzt noch spricht in diesem Besprechungsraum des
Medienkulturhauses Wels, sind die Wände. Und die sprechen laut: in
Knallgelb, in Blitzblau, in Rot. Durchzogen von Lineament, das Figuren
definiert, Räume absteckt, Wörter konterkariert. "Unterhosensound" ist da
zu lesen, oder "Liebesdienst". Die dermaßen skurril kommunizierenden
Figuren: Micky Mäuser, Horse, Henriette und Blue Harry.
Ihre radikale Gewölbeeroberung samt Sound (Timm Wilks) ist eine
Intervention des Linzer Comic-Künstlers Ingenieur Gusenbauer, der den OÖN
verrät: "Mir hat so getaugt, dass man einmal keinen Respekt vor altem
Gewölbe haben muss!"
Eine erfrischend aberwitzige Kunstaktion mit hohem Suchtfaktor.
Die Konferenz der schrägen Comics Foto: Medienkulturhaus