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vom 14.07.2005 - Seite 023

WELS: Gusenbauers skurrile Intervention

Micky Mäuser & Co.

VON IRENE JUDMAYER

Gesprächsfetzen dröhnen durch die geschlossene Tür im Welser Medienkulturhaus. Satzfragmente. Gemurmel schwillt an, ebbt ab. Wüstes Schimpfen lockt Sie, die Tür zu öffnen. Die Reaktion: atemlose Stille.

Das einzige, das jetzt noch spricht in diesem Besprechungsraum des Medienkulturhauses Wels, sind die Wände. Und die sprechen laut: in Knallgelb, in Blitzblau, in Rot. Durchzogen von Lineament, das Figuren definiert, Räume absteckt, Wörter konterkariert. "Unterhosensound" ist da zu lesen, oder "Liebesdienst". Die dermaßen skurril kommunizierenden Figuren: Micky Mäuser, Horse, Henriette und Blue Harry.

Ihre radikale Gewölbeeroberung samt Sound (Timm Wilks) ist eine Intervention des Linzer Comic-Künstlers Ingenieur Gusenbauer, der den OÖN verrät: "Mir hat so getaugt, dass man einmal keinen Respekt vor altem Gewölbe haben muss!"

Eine erfrischend aberwitzige Kunstaktion mit hohem Suchtfaktor.

Die Konferenz der schrägen Comics Foto: Medienkulturhaus


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