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02.09.2003 20:27

Dynamik und Urbanität
Das "Historische Museum" wird zum "Wien Museum" und hat neue Ziele - Foto

Wien - Wien bekommt ein neues Museum. Jedenfalls einen neuen Museumsnamen. "Wien Museum" heißt die neue Dachmarke des alten Hauses, das Direktor Wolfgang Kos im April als "Historisches Museum der Stadt Wien" übernommen hat. Sie soll Dynamik, Selbstbewusstsein, Aktualität, Urbanität und eine sichtbare Zusammengehörigkeit der einzelnen Standorte signalisieren.

Das Ausstellungsprogramm für 2004 umfasst mit "Alt-Wien" auch eine große Schau im Künstlerhaus: "Da haben wir die Krot geschluckt", so Kos auf gut Wienerisch, "und die nicht billige Miete akzeptiert." Als Vorentscheidung über eine künftige Bespielung der finanziell abgeschlagenen Institution sei dies aber nicht zu werten. Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) betonte neuerlich, in den nächsten Tagen im Gespräch mit allen Beteiligten eine Lösung finden zu wollen. Dabei steht nicht nur die Sicherung eines künftigen Betriebs des Künstlerhauses, sondern auch eine Entscheidung über Sanierung und unterirdischen Ausbau (Mailath-Pokorny: "ein Wunsch auch von mir") an.

Qualtinger

Ab 1. Oktober, mit Start der Qualtinger-Ausstellung "Quasi ein Genie", trägt die "home base" (Kos) den Namen "Wien Museum Karlsplatz". Vorläufig noch mit dem Zusatz "Bisher Historisches Museum der Stadt Wien", denn "die Arbeit am Markenwechsel wird sicher bis weit ins Jahr 2004 reichen", meinte der neue Leiter, der mit diesem "Rebranding" einen "wichtigen und markanten Schritt auf dem Weg zu einer Neuprofilierung" setzen möchte. Das bisherige Schattendasein soll damit ein Ende finden: "Wir wollen als bedeutendes Haus in Wien und für Wien wahrgenommen werden." Der Leitbegriff Wien verbindet künftig auch das "Wien Museum Hermesvilla" und die zahlreichen weiteren Einrichtungen der Museumsgruppe (wie Uhrenmuseum, Virgilkapelle oder Musiker-Gedenkstätten, Anm.).

Arbeitsmigration

Ab 22. Jänner widmet sich das Museum gemeinsam mit der Initiative Minderheiten der jüngeren Geschichte der Arbeitsmigration in Österreich. In der Ausstellung "gastarbajteri" will man sich am Beispiel von zehn Orten einem "Thema, das in der Öffentlichkeit meist sehr verkürzt und aus der Perspektive der Österreicher dargestellt wird", stellen. Dazu zeigt Fotografin und Filmemacherin Lisl Ponger in "Phantom fremdes Wien 1991/2003" ihren über zehn Jahre alten Foto-Zyklus und einen neuen Essayfilm darüber. Kos: "Ein Nachdenken über ethnische Vielfalt in der Stadt, und wie diese darstellbar ist." (APA)


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