Salzburger Nachrichten am 09. April 2003 - Bereich: kultur
Von den Pilzen lernen

Christina Breitfuß bei Pro Arte Hallein

Wie hilfreich können Bilder zur Erfassung der Wirklichkeit sein? Was können sie dazu beitragen, Gewissheit über die Realität zu erlangen? Und welche ist damit gemeint? Die Salzburger Künstlerin Christina Breitfuß stellt am Beispiel von Pilzen die Frage nach dem Gebrauchswert von Abbildern. Gleichzeitig verweigert sie eine definierende Antwort. Ihre Malerei ist kein botanisches Lehrbuch. Sie enthält sich präziser Informationen über Unterscheidungs- und Erkennungsmerkmale. Stattdessen verzaubert sie den Betrachter mit fein modulierten Anmutungen. In einem durchdringenden, aber nie aufdringlichen Grünton setzt sie einer naturwissenschaftlichen Akribie einen künstlerischen Zugang entgegen und setzt auf Emotionen. Damit sind ihr überzeugende Arbeiten gelungen. Abschreckend sind bei den großen Formaten nur die überzogen hohen Preise.

Zwei Videos verweisen auf den experimentellerzählerischen Umgang der Künstlerin mit diesem Medium, wo sie als Mitglied der "Video Sisters" reüssiert hat.

(Bis 12. April) WOLFGANG RICHTER