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Die japanischen Designer
Kaneko Nanpei und Okoda Tomohiro kreierten das
Festival-Sujet |
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Ars Electronica & Lektüre Auf zu digitalen Ufern der Kunst 30. Aug.
2001 „Die überkommenen Zugangsrituale
der Kunst sind hinfällig“, sagt Gerfried Stocker, Programmdirektor der Ars
Electronica. Der Computer mit Internetzugang wiese heute als soziales und
kulturelles Medium die Wege. FAZ.NET stellt Bücher vor, deren Autoren sich
unter Netzkünstlern und Netzpionieren umgesehen haben oder die sich selbst
als Theoretiker des Internet einen Namen in der Szene gemacht haben.
Tilman
Baumgärtels Buch „net.art - Materialien zur Netzkunst“ ist ein
anleitungsstarker Reader für Leute mit Netznerven. Der Herausgeber
versucht, die Anfänge der Netzkunst zu klassifizieren. In persönlichen
Plaudereien mit den Künstlern skizziert Baumgärtel die Szene und führt zu
deren Domains.
Netzkünstler und ihre
Projekte
Der Künstler Walter van der
Cruijsen gründete im Internet eine Substadt von Amsterdam, in der sich die
Nutzer regiestrieren und können anschließend einen Rundgang duch Cafés und
Läden unternehmen können. Eva Wohlgemuth hat sich selbst in den virtuellen
Raum übertragen. Auf der Homepage der Künstlerin kann der User ihren
Körper nach seinem Wunsch tanzen lassen.
„Hier wird kompetent kommentiert
und sorgfältig dokumentiert“, urteilt die Rezensentin Katja Blomberg. Ihr
Urteil: Sehr empfehlenswert.
Geschichte der virtuellen
Kunst
Oliver Graus spannendes Buch
„Virtuelle Kunst in Geschichte und Gegenwart“ spannt den Bogen von
pompejanischer Wandmalerei über Illusionsräume, 3D- und IMAX-Kinos bis zu
zeitgenössischen Vertretern der Computerkunst. In der Gegenwart
angekommen, spart Graus nicht mit Kritik: Den allermeisten
Kunstinstitutionen fehle leider heute das nötige Equipment und das
technische Know-how, umTechno-Kunst zu betreuen. Geht der technische
Aufwand auf Kosten des künstlerischen Gehalts?, fragt der Autor.
Über Veränderungen der
Lebenswelt
Der Medienjournalist Florian Rötzer
blickt in „Megamaschine Wissen“ in die digitale Zukunft. Im Klappentext
heißt es: „Wie wird das Vordringen der Virtualität unsere Lebenswelt
verändern? Welche Konflikte werden Cybernationen austragen?“ Rötzer,
bekannt als „Netzbewohner der ersten Stunde“, zeigt die gesellschaftlichen
und politischen Konsequenzen der weltweiten Vernetzung auf und warnt vor
den Fallen der digitalen Zukunft. Fünf Co-Autoren vertiefen die Themen.
Das Lob des Rezensenten Fridtjof Küchemann: Weder trübsinnig noch
euphorisch. „Die Autoren bleiben abgeklärt und wach und widerstehen den
meisten ideologischen Versuchungen.“
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