Graz - Christian Buchmann, der steirische Kulturlandesrat (VP), sorgt für Entrüstung: Er halbierte die Mittel für Kunst im öffentlichen Raum (Kör) auf eine halbe Million Euro - und setzt sich damit über gesetzliche Bestimmungen hinweg.
In den 1980er-Jahren war die Steiermark Vorreiter bei der kontinuierlichen Förderung von Kör. Denn es gab nicht, wie in anderen Ländern, eine Kann-, sondern eine Muss-Bestimmung: Ein Prozent der Bauausgaben hatte für künstlerische Projekte verwendet zu werden. Und Wolf Dieter Dreibholz achtete auf deren Qualität. In den 1990er-Jahren, als Michael Schmid (FP) Wohnbaulandesrat war, geriet die Kör ins Hintertreffen, und um die Jahrtausendwende vergaß man auf sie völlig.
2005 wurde auf Betreiben des damaligen Kulturlandesrats Kurt Flecker (SP) ein neues Kultur- und Kunstförderungsgesetz beschlossen. Dieses regelt auch die Kunst im öffentlichen Raum: Es wurde ein Fonds gegründet - und ein Institut, das die Projekte umsetzt. Der Einfachheit halber siedelte man dieses beim Joanneum an, Institutsleiter Werner Fenz agierte aber weisungsfrei. Und man errechnete nicht jedes Jahr, wie viel das eine Prozent ausmacht: Das Land stellte pauschal eine Million Euro zur Verfügung.
Fenz war damit zufrieden: 220.000 Euro flossen in die Administration, 780.000 standen für vielfältige, von einem Beirat empfohlene Projekte zur Verfügung.
Nun schlägt Fenz Alarm: Denn Buchmanns Slogan, die "Großen", deren Budgets man stark kürzte, würden die "Kleinen" retten, stimme einfach nicht: "Für die Künstler stehen plötzlich 500.000 Euro weniger zur Verfügung."
Hinzu kommt, dass die Direktion des Joanneums das Institut eingliedern will: Ab 1. Mai soll Elisabeth Fiedler als zuvor entmachtete Abteilungsleiterin neben dem Skulpturenpark für Kör zuständig sein. Fenz könnte dann wohl nicht mehr weisungsfrei agieren. (Thomas Trenkler/DER STANDARD, Printausgabe, 20. 4. 2011)
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da irren Sie sich, es ist einer der renommiertesten und international höchst geachteten Bereiche, der da unter den Hammer kommt. Abgesehen davon ist es auch nicht einzusehen, warum sich das Joanneum alles einverleiben darf, was irgendwie in der Kultur relevant ist.
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