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So malt der
Künstler von morgen: "Clear Board" aus dem
M.I.T. |
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Medienkunst Auch ästhetisch innovativ? Thesen zur Ars
Electronica in Linz Von Sabine B.
Vogel 2. Sep. 2001 Bis
zum 6. September findet in Linz wieder die Ars Electronica statt,
das wichtigste Forum für digitale Kunst im deutschsprachigen Raum.
Nach
"Infowar" und „Next Sex“ hat die eigenwillige Messe die Kunst zur
Debatte gestellt: "Wer macht die Kunst von morgen? Wo wird sie
stattfinden und mit wem?" fragt das österreichische
Medienkunst-Festival ganz provokant und übertitelt die Ausstellungen
und Diskussionsrunden mit "Takeover". Damit ist ein starkes Bild
gewählt: eine feindliche Übernahme. Aber wen oder was will wer
übernehmen?
Die Ars Electronica steht
synonym für die innovativsten Entwicklungen in der Medienkultur. Im
"Electronic Theater" sehen wir einen Zusammenschnitt von 15
faszinierenden Computeranimationen und Visual Effects, vom
aquarellierten Zeichentrickfilm bis zum futuristischen Überfall der
Schneckenkolonie durch fremde Kampfmaschinen.
Das "Future Office Project"
stellt den technisch perfekt ausgerüsteten Konferenztisch der
Zukunft vor, die "Electrolobby" zeigt die neuesten Entwicklungen der
digitalen Game-Kultur und in den Cyber-Arts wird
Entspannung zum Gesetz eines interaktiven Spieles oder gehen
Künstler mit Schmetterlingsnetzen ausgerüstet durch die Stadt, um
Umweltgeräusche einzufangen.
Nähe zum
Kommerz
In Linz treffen Business,
Entertainment und Kunst zusammen - aber genau hier beginnt auch die
schon im Vorfeld laute Kritik. Zu schmal sei die Grenze zwischen
Kunst und Kommerz, zu nah die Verbindung zur Industrie als Finanzier
und Auftraggeber. Zudem fehlt es deutlich an einer klaren
Definition, die uns das Künstlerische der Medienkunst erklären kann.
Medienkunst, das bedeutet vor
allem Hochtechnologie. Aber wie weit kann eine eigene visuelle
Sprache entwickelt werden bei so viel technischen Vorgaben? Nicht
zuletzt diese Zweifel schliessen die Medienkunst aus dem
traditionellen Kunstbetrieb aus. Diese Sparte ist ein zwar
finanziell starkes, aber kunstbetrieblich kleines Universum, das
wenige eigene Häuser bespielt, wie das Ars Electronica Center in
Linz - dem Akteur der feindlichen Übernahme, der jetzt die
Führungsrolle in der zeitgenössischen Kunst beansprucht.
Zwischen Anspruch und
Wirklichkeit
Womit rechtfertigt die Ars
Electronica diesen Führungswechsel? Die Medienkunst sei weitaus
aktueller und zeitgemäßer, denn sie setze sich in besonderem Maße
mit der "technologischen Realität" auseinander. Die traditionelle
Kunst könne mit den die Kultur bestimmenden gesellschaftlichen und
kulturellen Entwicklungen nicht mithalten. Ihr fehle es an
wissenschaftlichen Fragestellungen, technologischen Innovationen und
einer klaren Einbindung in die Popkultur.
So stellen denn auch
interaktive Werke, Netz-Projekte und Computerspiele zentrale
Schwerpunkte der Ausstellungen dar. Begleitet werden diese
Präsentationen von täglichen Diskussionsrunden, in denen spannende
Aspekte von Präsentationsmodellen bis zu Archivierungsfragen
verhandelt werden.
Da sich keine Theoretiker
finden ließen, die die Medienkunst als "Kunst von Morgen" oder
wenigstens tatsächlich als Kunst beschreiben - ohne dabei auf
Theorien der bildenden Kunst zurückzugreifen - werden die
Produzenten reden.
Aber kann die Medienkunst
diesen Führungswechsel auch tatsächlich anhand ihrer Werke
beanspruchen? Wie sieht der "creativity burst", die "ausbrechende
Kreativität" aus? Man darf gespannt sein, ob die Ars Electronica auf
diese Fragen Antworten findet.
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Ars Electronica: bis 6. September im Ars
Electronica Center, Hauptstraße 2, und an anderen Orten in Linz
(Telefon 0043 732 7272-0); Konferenzen: „Creators of Life",
biotechnologische Methoden und Prozesse als künstlerische Werkzeuge,
Mo. 15-18; "Engineers of Experience", Konzepte und
Architekturen für interaktive Medien in Ausstellungen, Di.,
10.30-14; "From Document to Event", Bewahrungsfragen für digitale
Kunst, Mi., 10.30-12.30; "The Undertakings of Art",
digitale Distributionsformen und die Frage nach den Verwaltern und
Förderern der Medienkunst, Do., 10.30-12.30
Text: @sbv Bildmaterial: Massachusetts Institute of Technology
(M.I.T.)
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