Art Basel: 15 Mal Beckmann an einem Stand
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Max Beckmann (1884–1950): "Atelier", angeboten von der Galerie Jörg
Maaß, Berlin.
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Von Thomas Kamm
Die weltweit
wichtigste Kunstmesse wartet von 16. bis 20. Juni mit einer Sensation
auf.
Eine Zimmerecke, "neben einer geöffneten Tür, gefüllt mit
drei oder vier Keilrahmen. Davor steht ein Stuhl aus geschnitztem Holz,
mit rosa Sitz (.. .). Auf den Armlehnen abgestellt ist ein Brett mit
allem Zubehör, das zur Aquarellarbeit gebraucht wird", schreibt Werner
Schade und fährt fort: "Viel deutet darauf hin, dass Beckmann nach
seinem Rückzug aus Frankfurt sich in der Berliner Wohnung fürs erste
aufs Aquarellieren einrichtete. Der Stuhl allein dürfte die Ortsangabe
B(erlin) bestätigen, da er offenbar früher bereits zum Berliner Porträt
von Beckmanns Schwiegermutter im Jahre 1919 gedient hat."
Bei dem beschriebenen Werk handelt es sich um das von Max Beckmann
1934 signierte und datierte Aquarell "Atelier". Die Berliner Galerie
Jörg Maaß bringt die auf mehreren Beckmann-Ausstellungen und
-Retrospektiven gezeigte Komposition mit zur 41. Art Basel, der nach wie
vor weltweit wichtigsten Kunstmesse. Das allein wäre schon eine
Nachricht wert; die jedoch flugs zur Sensation mutiert, denn zum
"Atelier" gesellen sich am Maaßschen Messestand noch 14 weitere Arbeiten
des "bedeutendsten deutschen Künstlers des 20. Jahrhunderts" (Heinz
Berggruen). Darunter ein weiteres Aquarell ("Holzfäller" von 1933) und
zwei Ölgemälde – zum Ersten das noch niemals öffentlich gezeigte Ölbild
"Kriechende" aus dem Jahr 1930 (dargestellt ist Beckmanns Frau Mathilde
Kaulbach, genannt "Quappi", als Akt in einem erotischen Kabinett-Stück),
zum Zweiten der rätselhafte, 1945 entstandene "Mann mit Leiter", der
nur einmal, 1984 in Nassau auf den Bahamas präsentiert wurde. Diese vier
Arbeiten wurden Maaß von einer New Yorker Sammlerin, einst gute
Freundin von Quappi, angeboten.
Hinzu kommen elf weitere aus den Beständen der Galerie (Ölgemälde,
Radierungen, Lithographien, Holzschnitte). Heute befindet sich nur noch
rund ein Zehntel des Gesamtwerks von Max Beckmann in Privatbesitz – der
Löwenanteil gehört zu den Beständen internationaler Museen. Entsprechend
hoch ist die Bedeutung des Berliner Angebots in Basel einzuschätzen.
http://www.artbasel.com
In Kooperation mit Kunst und Auktionen .
Printausgabe vom Samstag, 12. Juni 2010
Online
seit: Freitag, 11. Juni 2010 19:58:13
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