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vom 01.09.2007 - Seite 025
Bewährter Inhalt in neuer Hülle

Die schwierigste, schmutzigste und teuerste Etappe des Umbaus des Offenen Kulturhauses Linz am Arenaplatz ist nach zehn Monaten fast abgeschlossen. Noch ist der Platz Baustelle - doch seit gestern kann man sagen: Das OK neu ist begehbar und bespielbar.

VON ULRIKE STEINER

Gegenüber der barocken Fassade des Ursulinenhofs und im rechten Winkel zur 1920er-Jahre-Optik des OK-Gebäudes riegelt nun der in mattgraues Lochblech gehüllte Multifunktionsbau der Real-Treuhand den Arenaplatz zur Dametzstraße hin ab. Eine der kulturell für Linz erfreulichsten Funktionen ist von außen leider nicht ablesbar: Hier verbirgt sich der neue, allen technischen Standards entsprechende Kinosaal des Moviemento.

Erschlossen wird das Arthauskino mit seinen bisherigen zwei und der neuen Spielstätte ab sofort über ein großzügiges gemeinsames Foyer mit dem OK. Eine Synergie, die nicht nur praktisch ist, sondern auch symbolischen Aussagewert hat. Auf dem Arenaplatz selbst vermisst man noch Anreize und gut positionierte Hinweise auf das Kunst- und Kinoprogramm, um Besucher in das Haus zu locken.

Bessere Synergien

Lebendige Gegenwartskunst und Filmkunst rücken jedenfalls räumlich und organisatorisch näher zusammen, die Zonen sind durchlässig für den Besucher. Die Idee des Offenen Kulturhauses bekommt so mehr Inhalt und auch eine zusätzlich lustbetonte Komponente durch die unmittelbare Einbeziehung der Gastronomie-Bereiche. So ist die Café-Bar mit dem cineastisch inspirierten Namen "Solaris" eine direkte Verlängerung des Kassen- und Informations-Desks im Foyer, das auch den OK-Shop und die Mediathek des Moviemento beherbergt.

Mit einem Direktangriff auf die Sinne präsentiert sich auch die neue Ausstellungs- und Kommunikationsfläche des Offenen Kulturhauses im 1. Stock. Hier haben Studierende der Kunstuniversität Linz aus der Klasse Malerei Ursula Hübner auf rund 300 Quadratmetern den Entwurf "Honolulu" des taiwanesischen Künstlers Michael Lin umgesetzt. Südsee-Flair ergießt sich bunt über Wand und Boden, strahlt begehbare gute Laune aus. OK-Chef Martin Sturm plant, die künstlerischen Installationen auf diesem "Marktplatz" des Hauses im Jahresrhythmus zu wechseln.

Nächste Etappe Arenaplatz

Inhaltlich halten OK und Moviemento an ihren Visionen fest, nur die Vernetzung untereinander soll mit Querprogrammen und Kooperationen verstärkt werden.

Die zweite Etappe des dreistufigen Projekts wird am 13. Oktober abgeschlossen sein, der neu gestaltete Arenaplatz mit einem Konzert der Popgruppe "Shy" eröffnet.

In rund 14 Monaten, wenn die Umgestaltung im Ursulinenhof beendet ist, wird man den Kulturbezirk im Zentrum von Linz endgültig neu bewerten können.

Honolulu-Feeling bringt Michael Lins Installation ins OK

Foto: OÖN/dome

OK UND MOVIEMENTO

Eröffnungsprogramm Kunst/Film

Eröffnungsprogramm im OK: CyberArts 2007, die Prix Ars Electronica Exhibition (6. September bis 14. Oktober)

Taiwan Crossover Film/Kunst - in Kooperation mit dem Moviemento und dem Festival Crossing Europe stellt das OK die vitale taiwanesische Film- und Kunstszene in den Mittelpunkt (28. September bis 6. Oktober).


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