Salzburger Nachrichten am 2. Februar 2006 - Bereich: Kultur
Himmelsraum für Salzburg James Turrell wird in und
für die Stadt Salzburg einen "Sky Space" gestalten. Er ist der fünfte
Künstler, den die Salzburg Foundation eingeladen hat.
Hedwig kainbergerSalzburg (SN). Der US-amerikanische Lichtkünstler
James Turrell wird im Auftrag der Salzburg Foundation das nächste
Kunstwerk der Stadt Salzburg gestalten. James Turrell ist damit - nach
Markus Lüpertz, Marina Abramovic, Mario Merz und Anselm Kiefer - der
fünfte Künstler, der an diesem Projekt für Kunst im öffentlichen Raum
mitwirkt. Dies gab der Geschäftsführer der Salzburg Foundation, Walter
Smerling, am Mittwoch im SN-Gespräch bekannt. James Turrell werde am 12. Februar nach Salzburg kommen, um den Ort für
sein Kunstwerk zu fixieren, sagte Smerling. Turrell werde einen "Sky
Space" gestalten. Dies sei ein begehbarer Raum, in dem Architektur und
Licht zu einzigartiger Wirkung verbunden würden. James Turrell, 1943 in Los Angeles geboren, inszeniert fragile, sich
verändernde Lichträume, in die die Betrachter eintreten können. Er selbst
sagte einmal über seine Kunst: "Ich verwende in meinen Arbeiten keine
Objekte, weil ich nicht will, dass das Licht Material erhellt. Vielmehr
möchte ich das Licht selbst materialisieren." Die Wahrnehmung des Lichts
sei eigentliches Objekt seiner Arbeit. Ab 1989 arbeitete James Turrell in Cork in Südirland an dem "Sky
Garden", wo er Licht- und Wahrnehmungsräume in einen Landschaftsgarten
integriert hat. Eines seiner aufwändigsten Kunstwerke ist der "Roden
Crater" in Kalifornien; in diesem erloschenen Vulkan bringt Turrell das
natürlich einfallende Licht in verschiedenen Farben, Intensitäten und
Helligkeiten zur Geltung. Sein prominentestes Werk in Österreich ist die
im November 2004 angebrachte Lichtinstallation auf der Fassade des Museums
für Angewandte Kunst (MAK) in Wien. Mit diesem fünften von zehn Kunstwerken für die Stadt Salzburg sei "die
Hälfte der Wegstrecke" erreicht, sagte Smerling. Die Namen der weiteren
fünf Künstler stünden noch nicht fest. Allerdings gebe es nach und nach
konkreter werdende Pläne mit Richard Serra, zudem werde an je einen
Künstler aus Frankreich, Großbritannien und Skandinavien gedacht - "alles
Topnamen", wie Smerling versichert. Der Künstler, der im Vorjahr für den Ursulinenplatz die Skulptur
"Mozart - eine Hommage" geschaffen hat, Markus Lüpertz, wird nach Angaben
Smerlings im März nach Salzburg kommen, um die nach Lackierung und
Federung durch einen Vandalen arg beschädigte Oberfläche zu restaurieren.
Die Salzburg Foundation gibt seit 2002 jedes Jahr bei einem
international renommierten Künstler ein Werk für Salzburg in Auftrag.
Dieses auf zehn Jahre angelegte einzigartige Projekt wird maßgeblich von
der Credit Suisse finanziert .Am 11. und am 12. Februar wird Walter
Smerling zu den bisherigen vier Kunstwerken führen. Treffpunkt jeweils um
11 Uhr beim Kiefer-Pavillon im Furtwänglerpark. |